Wie das Wirtschaftsmagazin Handelsblatt in seinen Online-Nachrichten berichtet, verhandelt der hoch verschuldete Autohersteller GM mit Private-Equity-Firmen über eine Trennung vom Hypothekengeschäft und damit über einen Teilverkauf seiner profitablen Finanztochter GMAC. Das Blatt beruft sich dabei auf Informationen des "Wall Street Journal". Die Anteile an GMAC könnten für bis zu eine Milliarde Dollar an Finanzinvestoren verkauft werden, berichtete das "Journal".

GM ist nach der überraschenden Gewinnwarnung in der vergangenen Woche finanziell unter Druck geraten. Grund für den Gewinneinbruch sind hohe Kosten und ein schleppender Autoabsatz. Der Konzern schiebt einen Schuldenberg von knapp 300 Mrd. Dollar vor sich her. Zudem droht eine Herabstufung der Bonität auf einen so genannten Junk-Bonds-Status. Das Unternehmen würde damit in die niedrigste Kreditwürdigkeit absinken.

Der Teilverkauf des Hypothekengeschäfts würde dem Autobauer zumindest eine Verschnaufpause verschaffen. "Man fragt sich, ob das der Start für den Verkauf weiterer Vermögensteile ist", sagte Kevin Tynan, Analyst bei der Investmentgesellschaft Argus Research der Nachrichtenagentur Bloomberg.
In Branchenkreisen wird als ein Interessent für die GM-Sparte auch die Deutsche Bank gehandelt. Ein Sprecher des Finanzinstituts wollte dies nicht kommentieren. Bereits Ende 2003 hatte sich die Deutsche Bank laut Finanzkreisen erfolglos um eine Übernahme des Hypothekengeschäfts von GM bemüht. Die zum Verkauf stehende GM-Sparte hält laut Informationen des "Wall Street Journal" ein Hypothekenportfolio von 247 Mrd. Dollar und ist ein bis zwei Mrd. Dollar wert. Im abgelaufenen Jahr ist der Gewinn der Sparte nach Angaben von Bloomberg um 40 Prozent auf 204 Mill. Dollar gefallen.

Zur Finanzsparte GMAC von GM gehören neben dem Hypothekengeschäft auch eine Kreditsparte für Auto- und Hausfinanzierungen sowie Versicherungen.

Das Finanzgeschäft ist im Moment die große Stütze des GM-Konzerns. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete GMAC einen Gewinn von 2,9 Mrd. Dollar und damit vier Fünftel des Konzernergebnisses aus weitergeführten Geschäften.

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