Je geringer das Einkommen, desto höher der Kreditzins   
24/02/2005 00:34

Zu diesem Ergebnis kamen die Zins-Tester des ARD-Magazins Plusminus (Ergebnisse in der Sendung vom 22.2.05). Sie untersuchten die Kreditzinsen verschiedener Banken für einen Konsumentenkredit von 10.000 Euro mit einer Laufzeit von 72 Monaten. Losgeschickt wurden die Tester in den fünf deutschen Städten Berlin, Dresden, Köln, Hamburg und München. Die Tester gaben unterschiedliche Monatseinkommen für die Kreditgewährung an, nämlich einmal 1.300, dann 2.400 und auch 3.100 Euro. Die Angebote wurden ohne eventuell obligatorische Restschuldversicherungen verglichen.

Und das sind die Ergebnisse:
Geringverdiener müssen für einen Kredit je nach Bankinstitut teilweise mehr zahlen als Besserverdiener. So kostete der 10.000-Euro-Ratenkredit bei der norisbank in Berlin für einen Kreditnehmer mit einem Nettoeinkommen von 1.300 Euro insgesamt 15.068,36 Euro. Einem besser verdienenden Kreditnehmer mit einem Nettoeinkommen von 3.100 Euro kostete der gleiche Kredit über 1.300 Euro weniger. Ähnlich waren auch die Unterschiede bei den Kreditkosten bei Filialen der Citibank in Dresden. Hier verlangt die Bank von dem geringer verdienenden Kreditnehmer eine Rückzahlung von 14.936,40 Euro. Der besser verdienende kam auf eine Gesamtsumme von 13.642,56 Euro. Auch weitere Banken haben in dem Test unterschiedliche Kreditzinsen verlangt. Auf Nachfrage des Magazins antwortete beispielsweise Theophil Graband, norisbank-Vorstandsvorsitzender: "Der Gedanke steht dahinter, dass der Kunde den für ´ihn´ gerechten Preis zahlt."

Interessant war, dass sich die Banken auf Nachverhandlungen einließen und dem Kunden beim Zinssatz hätten entgegenkommen können. Dieses Entgegenkommen bestand in den Städten, in denen die Banken in besonderem Wettbewerb standen.