Menschen, Marken, Modelle: Streiflichter der letzten Woche   
17/02/2005 03:38

Vom 10.02.2005 bis zum 16.02.2005

Heute stehen die meisten Meldungen ganz im Zeichen des Genfer Salons und der Neuerscheinungen, die die Hersteller auf diesem automobilen Laufsteg präsentieren.

Genfer Salon I: Der neue Zafira von Opel kommt. Der erste Zafira traf den Nerv der Zeit und definierte die Klasse der Kompaktvans neu. Dann schickte VW den Touran ins Rennen, der sich am Markt mächtig durchsetzte, u.a. deswegen, weil der Zafira bereits in die Jahre kam. In wenigen Wochen startet nun in Bochum die Produktion des neuen Zafira, ab Juli wird der Wagen bei den Händlern stehen. Und es stellt sich die Frage, ob der neue Zafira wieder Markt gutmachen kann. Er bringt dafür einen größeren Innenraum, hochwertige Materialien bei der Innenausstattung, viel Ähnlichkeit zum neuen Astra und das bewährte Sitzkonzept mit.

Genfer Salon II: Ford Focus. Zwei neue Focus-Modelle werden auf dem Genfer Autosalon präsentiert: der Focus Viertürer Stufenheck und die Sportversion ST mit 220 PS. Deren Markteinführung ist für Ende 2005 vorgesehen. Ebenfalls vorgestellt wird der Prototyp eines Focus C-MAX mit Wasserstoff-Verbrennungsmotor.


Genfer Salon III: Peugeot mit Coupé-Konzept 407 und dem neuen 107. Die Weltpremiere für beide Modelle stehen bei Peugeot diesmal im Mittelpunkt. Der Kleinwagen 107 wurde gemeinsam von PSA Peugeot Citroën und Toyota entwickelt. Das 407 Prologue Coupé wird mit einem V6-HDi-Motor mit zwei Turboladern, 150 kW (204 PS) und wartungsfreiem Rußpartikelfiltersystem vorgestellt. Informationen zu Marktstart und Preisen gab der Hersteller noch keine.


Genfer Salon IV: Dreisitzer von Renault. Renault präsentiert die Konzeptstudie Z17. Das Modell wurde mit drei Sitzen sowie einem Kofferraum direkt hinter dem Fahrersitz speziell für den Stadtverkehr entwickelt, da reine Zweisitzer nach den Erfahrungen des Herstellers von den meisten Kunden als unpraktisch abgelehnt werden.


Genfer Salon V: Honda stellt Civic-Studie, neuen Legend und den Kompaktvan FR-V vor. Die Studie "Civic Concept" soll die Designrichtung des neuen Civic für Europa vorgeben. Mit einer Kombination aus Sportlichkeit und Eleganz will der japanische Autobauer nach eigenen Angaben auf das gehobene C-Segment in Europa abzielen. Die Weltpremiere des Kompakten ist zur IAA in Frankfurt vorgesehen, sein Verkauf für Anfang 2006 geplant. Das Flaggschiff der Modellpalette – der neue Legend – ist u.a. mit einem neu entwickelten Allradsystem ausgestattet, das das Drehmoment nicht nur zwischen den Vorder- und Hinterrädern, sondern auch zwischen dem linken und rechten Hinterrad verteilt. Zusätzlich wurde der Legend mit dem sogenannten "Collision Mitigation Brake System" versehen, Kollisionen vorher erkennen und deren Auswirkungen auf die Passagiere mittels selbsttätig eingeleiteter Bremsvorgänge reduzieren soll. Laut Honda ist die Markteinführung der Oberklassen-Limousine für das Frühjahr 2005 angedacht.


Genfer Salon VI: Neues Citroën-Flaggschiff C6. Citroën gibt seiner Oberklasse neue Struktur und nimmt deutliche Anleihen bei Citroën-Modellen der Vergangenheit. Die 4,90 Meter lange Limousine soll Ende des Jahres in den Handel kommen, Preise stehen noch nicht fest.


Genfer Salon VII: Saab wagt erste Schritte in die Klasse der kompakten Kombis. Mit dem 9-3 Sport Combi orientiert sich das Modell stark an der 9-3 Sport Limousine, debütiert aber auch gleichzeitig mit einem 250 PS starker Sechszylinder-Motor mit 2,8 Litern Hubraum und Turboaufladung. Das V6-Aggregat wird auch für die Sport Limousine und das Cabrio erhältlich sein. Die Markteinführung des 9-3 Sport Combis erfolgt im September dieses Jahres, die Verkaufspreise stehen noch nicht fest.


Porsche: Neues 911 Carrera Cabrio eröffnet die Frischluft-Saison im April. Nur wenige Monate nach dem 911 Coupé rollt schon die offene Version zu den Händlern. Ab April wird das neue 911 Carrera Cabriolet ab 73.430 Euro zu haben sein, das S-Modell kostet 82.030 Euro ( beides o. MwSt.).


BMW vermarktet neuen 3er online mit Car Configurator: Passend zur Markteinführung des neuen 3er BMW am 5. März schickt der Autobauer aus München auch den BMW 3er Car Configurator online. Mit dessen Hilfe kann der Interessent sein Wunschauto individuell konfigurieren und seine Farb- und Ausstattungsvorlieben anhand von Fahrzeugbildern vorab im Internet betrachten. Dabei ist es erstmals möglich, sämtliche Varianten mittels Virtual Reality Daten
abzubilden. Bislang mussten die diversen Ausstattungen konventionell fotografiert und anschließend retuschiert werden.


Fiat braucht jetzt schnellstens neue Partner: Fiat hat sich am Sonntag bereit erklärt, gegen die Zahlung der Milliardensumme auf das seit dem Jahr 2000 bestehende Recht zu verzichten, GM seine verschuldete und defizitäre Autosparte zu verkaufen. „Jetzt ist Fiat wieder ganz italienisch“, frohlockte der Präsident des größten italienischen Industriekonzerns, Luca Cordero di Montezemolo. „Die schweren Strukturprobleme bleiben bestehen,“ sagt Giuseppe Berta von der Mailänder Bocconi-Universität. Für den Geschäftserfolg ist die Nationalität der Marken Fiat, Alfa Romeo und Lancia, die auch nie in Frage stand, kaum entscheidend. Die Probleme sind andere: Fiat ist mit einem jährlichen Produktionsvolumen von rund zwei Millionen Fahrzeugen als Massenhersteller zu klein und muss schnellstens neue Allianzpartner finden. Sonst wird das Geld für teure Entwicklungen bald wieder knapp, sagen Analysten. Als Pfand bei Verhandlungen mit neuen Partnern können die Italiener vor allem ihre hohe Dieselkompetenz einbringen, bestätigen Branchenexperten. Ohne Partner muss Fiat aber seine Volumenprobleme in den Griff bekommen.


Volkswagen: gute und schlechte Nachrichten. Zunächst die gute: am Dienstag stellte Konzernchef Bernd Pischetsrieder in der noblen Hamburger Hafencity der Öffentlichkeit erstmals den neuen VW-Passat vor. Und jetzt die schlechte Nachricht: Am Montag gab der Autokonzern bekannt, dass der Betriebsgewinn im vergangenen Jahr um rund zwölf Prozent auf gut zwei Milliarden Euro und der Nettokonzerngewinn um fast ein Drittel auf 716 Millionen Euro zurückgegangen sei. Gleichzeitig stieg die Zahl der verkauften Fahrzeuge um gut ein Prozent auf 5,1 Millionen. Der Umsatz nahm um fünf Prozent auf 89 Milliarden Euro zu. Das bedeutet: Der Konzern macht trotz höherer Absatzzahlen weniger Gewinn. Die Gründe dafür sind offensichtlich - die Folgen der Rabattschlachten, ungünstige Wechselkurse und steigende Rohstoffpreise.


Mercedes B-Klasse: Eintritt in die Kompakt-Van-Kategorie. Die neue B-Klasse soll Reise-, Familien- und Freizeitauto in einem sein. Diesen Anspruch soll das sogenannte Sandwich-Konzept erfüllen, dessen Motor und Getriebe teils vor, teils unter der Fahrgastzelle den Passagieren positioniert ist und damit das Raumgefühl größerer Limousinen und Kombis vermitteln soll. Die B-Klasse kommt im Sommer 2005 zu den deutschen Händlern, die Preise sind noch nicht bekannt.