Menschen, Marken, Modelle: Streiflichter der letzten Woche   
05/01/2005 23:54

Vom 23.12.2004 bis zum 05.01.2005

BMW-PSA-Kooperation bei Motorenentwicklung: Parallel zur Dieselkooperation mit Ford haben die Franzosen jetzt die ersten gemeinsam mit BMW entwickelten Benziner vorgestellt. Schon seit Juli 2002 entwickeln die beiden Autokonzerne eine neue Ottomotoren-Familie. Sie soll ab 2006 Klein- und Mittelklassewagen von Peugeot und Citroën sowie künftige Varianten des Minis antreiben. Die Idee hinter der deutsch-französischen Verbindung sei, "das BMW Prinzip der effizienten Dynamik mit dem PSA-Peugeot-Citroën-Prinzip des günstigsten Verbrauchs" umzusetzen. Unterdessen plant PSA Peugeot Citroën, auch die Produktion der mit dem Ford-Konzern entwickelten Diesel-Direkteinspritzer-Motoren auszuweiten. Wegen der großen Nachfrage soll dazu ab 2006 die Kapazität im schwedischen Volvo-Werk Skövde, in dem der 2-Liter-Diesel gefertigt wird, erhöht werden. Ein Jahr später soll auch die Stückzahl der 1,4-Liter- und 1,6-Liter-Selbstzünder, die im britischen Ford-Werk Dagenham vom Band laufen, gesteigert werden. Seit 1998 kooperieren PSA und Ford bei der Entwicklung und Produktion von Common-Rail-Dieselmotoren, von denen sie nach Auskunft beider Unternehmen zwischen 2002 und 2004 vier Millionen Exemplare produzierten.


Rekord der Rückläufer: 2004 war ein Rekordjahr für die Autobauer bei der Zahl der Rückrufe. Offizielle Zahlen wird das Kraftfahrtbundesamt in Flensburg zwar erst im Frühjahr ausgeben. Interne Berechnungen gehen jedoch weit über die Millionengrenze. So zählt beispielsweise das Branchenblatt "Auto Motor und Sport" rund 1,5 Millionen Autos, die 2004 wegen technischer Mängel in die Werkstätten zurückgerufen wurden. Davon betroffen sind alle namhaften Marken, von Audi bis VW. Auch der ADAC rechnet für das gerade abgelaufene Jahr mit einem Rückrufrekord. Die Ursachen für diese Anhäufung von Nachbesserungsarbeiten reichen von Fehlern bei der Entwicklung, der Konstruktion und der Montage bis hin zu nachlässiger Endkontrolle.


Renault: Neue Rabattaktion für Berufspendler mit halbierten Leasingraten. Nach den "Rackerwochen" startete Renault nun die "Pendlerwochen". Im Zeitraum vom Anfang Januar bis Ende Februar 2005 erhalten dabei Käufer eines neuen Renault-Pkw, die auf ihr Auto für den Weg zur Arbeitsstätte angewiesen sind, Rabatte eingeräumt. Konkret bedeutet das eine Reduzierung der Leasingrate auf die Hälfte. In dem Angebot ist außerdem eine kostenlose Ausfallversicherung enthalten, die bei "unverschuldeter Arbeitslosigkeit" die Leasingrate übernimmt.


VW: Ab 2005 wieder zwei Jahre Garantie. Volkswagen wird ab dem Jahresbeginn 2005 seine Fahrzeuge wieder mit einer zweijährigen Garantie ausstatten. Wie der Konzern mitteilte, gilt dies für alle Modelle der Marken Volkswagen (Pkw und Nutzfahrzeuge), Škoda, Audi und Seat, und zwar europaweit. Damit, so VW, entspreche man dem Wunsch der Kunden und gewähre ein noch deutlicheres Qualitätsversprechen als bisher. Seit der Reform des Gewährleistungsrechtes hatte VW keine Herstellergarantie mehr gegeben, womit Kunden rechtlich nur die gesetzliche Gewährleistung gegenüber dem Händler zur Verfügung stand. Das bedeutete, dass innerhalb der ersten sechs Monate vermutet wird, der Mangel habe bereits bei Auslieferung des Autos vorgelegen, in den verbleibenden 18 Monaten dagegen der Kunde dies beweisen muss - in der Praxis kaum möglich. Wenn auch viele Hersteller hier Kulanz gewährten, ist die neue alte Regelung sehr viel kundenfreundlicher. Außerdem bestehen Garantieansprüche nicht gegenüber dem Händler, sondern direkt gegenüber dem Werk, dass dieses Versprechen abgibt.