Die Autobanken haben den Sparkassen in den letzten Jahren schwer zu schaffen gemacht, indem sie ihnen durch ihre Finanzierungsprodukte, Niedrigzinsaktionen für Fahrzeugkäufe und attraktive Einlagenkonditionen viele Kunden abspenstig machten. Nun haben die Sparkassen zum Gegenschlag ausgeholt. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung in einem Artikel vom 17. November berichtet, testet die zur Sparkassen-Finanzgruppe gehörende Deutsche Auto-Leasing GmbH (DA) ein Produkt, mit dem Privatkunden einen Autokredit mit Leasing-Charakter am Sparkassen-Schalter abschließen können. Dabei handelt es sich allerdings nicht um ein klassisches Leasingprodukt, auch wenn die Deutsche Auto-Leasing die Abwicklung für die Sparkassen übernimmt und den Vertriebskanal darstellt. Vielmehr soll das Finanzierungsprodukt Elemente des Leasings beinhalten, z.B. die Möglichkeit, das Fahrzeug nach einer vereinbarten Nutzungsdauer wieder zurückzugeben. Die DA kann für dieses Finanzierungsprodukt u.a. die Fahrzeugbeschaffung übernehmen. Zur Zeit sind lediglich zehn Institute beteiligt. Bis zum Ende des Pilotprojektes im März nächsten Jahres soll der Kreis auf 50 Sparkassen ausgeweitet werden, um das Produkt dann im kommenden Jahr in Schritten flächendeckend in Deutschland einzuführen.

Mit dem neuen Finanzierungsprodukt versucht die Sparkassen-Gruppe offensichtlich, an den Erfolg der 3-Optionen-Finanzierung, die von den Autobanken angeboten wird, anzuknüpfen und einen Teil des Kuchens für sich zurückzugewinnen. Bei der 3-Optionen-Finanzierung wird dem Autofinanzierungs-Kunden eine Ratenzahlung mit niedrigen Raten während des Vertrags und einer größeren Schlußrate erleichtert. Am Ende der Vertragslaufzeit kann er sich entscheiden, ob er das Fahrzeug behalten oder an den ausliefernden Händler zurückgeben möchte. Will er das Fahrzeug behalten, kann er wiederum wählen, ob er die Schlußrate in einem Betrag oder mit einer Anschlußfinanzierung begleichen möchte.