Volkswagen: Verluste gegenüber Vorjahreszeitraum; Finanzdienstleistungssparte und Audi mit gutem Ergebnis   
04/11/2004 00:39

Kauf von LeasePlan in den nächsten Tagen perfekt

Der Volkswagen-Konzern hat in den ersten neun Monaten und im dritten Quartal ein schlechteres Ergebnis als noch vor einem Jahr eingefahren, gleichzeitig aber seine Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt. Vor allem der Vorleistungen für das Kostensenkungsprogramm "ForMotion" aber auch starke Wechselkurseffekte hätten laut Unternehmensmitteilungen das Ergebnis belastet.

In den ersten neun Monaten erwirtschaftete VW ein operatives Ergebnis (EBIT) nach Sonderposten von 1,242 Milliarden Euro. Im gleichen Vorjahreszeitraum hatte VW noch ein operatives Ergebnis von 1,73 Milliarden Euro erzielt. Dennoch bleiben die Wolfsburger bei ihrem zuletzt zur Halbjahresbilanz gesenkten Ziel, in diesem Jahr ein operatives Ergebnis vor Sonderposten in Höhe von 1,9 Milliarden Euro zu erwirtschaften. Auch für das Kostensenkungsprogramm "ForMotion" bleibt VW weiterhin bei den gesteckten Zielen: So soll in diesem Jahr im Rahmen des Programms eine Summe von deutlich über 1 Milliarde Euro eingespart werden. Dafür soll besonders bei der Produktion der Rotstift angesetzt werden.

Nach Geschäftsbereichen steckt besonders die Markengruppe Volkswagen (VW, Skoda, Bentley) in der Misere: in den ersten neun Monaten verschlechterte sich das operative Ergebnis von 388 Millionen Euro auf minus 47 Millionen Euro. Die Markengruppe Audi (Audi, Seat, Lamborghini) dagegen steigerte sich operativ von 814 auf 877 Millionen Euro. Der Bereich Finanzdienstleistungen/Europcar lieferte ein operatives Ergebnis von 768 Millionen Euro nach 750 Millionen im Vorjahr, im dritten Quartal sackte das Ergebnis von 303 auf 258 Millionen Euro.

Kauf LeasePlan nahezu perfekt

Nach einigen Wochen Verzögerung steht einem Pressebericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zufolge der Einstieg des Autobauers Volkswagen bei der niederländischen Leasinggesellschaft LeasePlan unmittelbar vor dem Abschluss. Volkswagen will für eine Milliarde Euro 50 Prozent an LeasePlan übernehmen. Die andere Hälfte erwerben die Olayan-Gruppe aus Saudi Arabien und die Mubadala Development Company aus Abu Dhabi. Ursprünglich sollte das Geschäft bereits Ende September abgeschlossen werden, jedoch dauerten die behördlichen Genehmigungen länger als erwartet. Den Kaufpreis wollte Volkswagen eigentlich aus dem Verkauf eines Aktienpaketes an die Investorengruppe aus Abu Dhabi finanzieren. Da sich beide Parteien jedoch nicht über den VW-Aktienwert einigen konnten, wird Volkswagen die Euro-Milliarde nun aus dem laufenden Geschäft finanzieren.