Deutsche schließen weniger Versicherungen ab   
08/10/2004 00:01

Rundumversicherungen werden bei den Deutschen immer unbeliebter. Zumindest scheint es so, wenn man die Tendenzen bei den Versicherungsabschlüssen betrachtet. Wie aus einer repräsentativen Umfrage der Düsseldorfer Agentur Mediaedge:cia (MEC) hervorgeht, hat sich im Vergleich zu 2002, als die Umfrage schon einmal erhoben wurde, einiges verändert.

Insgesamt zeigt sich, dass Hausrat, private Haftpflichtversicherung, Pkw-Teilkasko und Rechtschutz immer noch die am häufigsten abgeschlossenen Versicherungen sind. Allerdings verzeichnen diese Sparten im Vergleich zu 2002 auch die deutlichsten Rückgänge. So haben heute nach der Umfrage 77 Prozent der Deutschen eine Hausratversicherung, vor zwei Jahren waren es noch 83 Prozent. Bei der privaten Haftpflicht ist ein Rückgang von zwei Prozentpunkten auf nunmehr 69 Prozent zu beobachten. Mit deutlichem Abstand folgt auf Platz drei die Pkw-Teilkasko mit 44 Prozent - das sind elf Prozentpunkte weniger als in 2002. Die vierte Position im Ranking nimmt die Rechtschutzversicherung mit 40 Prozent ein. Dort sind es 7 Prozent weniger als 2002.

Für 80 Prozent der Verbraucher ist der günstige Preis das stichhaltigste Argument für eine Versicherung. Drei Viertel legen zudem großen Wert auf gute Leistungen. Wichtig ist also das Preis-Leistungs-Verhältnis. Dass es im Schadensfall keine Probleme bei der Abwicklung gibt, ist für zwei Drittel der Befragten der ausschlaggebende Faktor. An diesen Ergebnissen hat sich seit 2002 kaum etwas geändert. Bevor die Deutschen jedoch eine Versicherungspolice unterschreiben, informieren sie sich erst einmal. Dabei sind Freunde, Bekannte und Verwandte mit 73 Prozent weiterhin die wichtigste Informationsquelle. Mit deutlichem Abstand folgen Zeitungen/Zeitschriften sowie Stiftung Warentest mit jeweils 35 Prozent. Den größten Zuwachs verbucht das Internet mit 18 Prozent - sieben Prozentpunkte mehr als vor zwei Jahren.

Im Gegensatz zu den Bekanntheitswerten, die bei allen großen Versicherungen noch gestiegen sind, verzeichnen fast alle abgefragten Versicherungen einen Rückgang bei den Sympathiewerten - durchschnittlich um elf Prozent. Einzige Ausnahme ist die Aachener & Münchener. Besonders deutlich wird die Diskrepanz zwischen Bekanntheit und Sympathie bei der Hamburg Mannheimer: 80 Prozent der Befragten kennen zwar die Versicherung, aber nur die Hälfte von ihnen findet sie auch sympathisch. Damit liegt die Hamburg Mannheimer im Sympathie-Ranking auf Platz sieben. Spitzenreiter sind hier allerdings die zwei bekanntesten Versicherungen - HUK Coburg mit 61 Prozent und Allianz mit 59 Prozent. Den dritten Platz belegt die R+V Versicherung.

Eine leichten Aufwärtstrend gibt es dagegen im Bereich Gesundheit und Altersversorgung: 16 Prozent der Deutschen haben eine private Zusatzkrankenversicherung. In 2002 waren es nur elf Prozent. Und ein Zehntel der Befragten setzt auf eine zusätzliche private Rentenversicherung. Vor zwei Jahren waren es sieben Prozent. Gut drei Viertel der Befragten gesetzlich Versicherten wollen auch in Zukunft bei ihrer Kasse bleiben. Dieser Wert ist in den letzten zwei Jahren nahezu stabil geblieben.