Marktkauf ärgert Fiat mit dem Verkauf von Fahrzeugen   
23/09/2004 01:44

Seit Montag verkauft die Einzelhandelskette Marktkauf wieder Fahrzeuge. Angeboten werden zwei Versionen des Fiat Stilo Multi Wagon: ein Benziner mit 103 und ein Diesel mit 115 PS zu haben, letzterer noch nach EU3 eingestuft und ohne Rußfilter. Zur Ausstattung gehören u.a. Metalliclack und Klimaanlage. Nach Marktkauf-Angaben liegen die Preise - 13.950 Euro für den Benziner und 15.490 Euro für den Diesel, jeweils inkl. Überführung - um 27 bzw. 28 Prozent unter den offiziellen Fiat-Preisen für ein vergleichbares Modell. Dieser Vergleich kann allerdings nur als höchst irreführend bezeichnet werden, denn die Autos sind Tageszulassungen aus dem Zeitraum September und Dezember 2003, also eher Gebrauchtwagen, mit den entsprechenden Folgen für Garantie und Wiederverkauf. Die Herstellergarantie hätte mit dem Tag der Zulassung begonnen,.hieß es seitens des Unternehmens.

Marktkauf hat zunächst nach eigenen Angaben 500 Fahrzeuge über einen italienischen Importeur bezogen. Eine Option auf weitere Fahrzeuge besteht.

Die Fiat Automobil AG wie auch ihre Handelspartner waren überrascht und verärgert über die Auto-Verkaufsaktion, auch wenn rein rechtlich durch die Novellierung der Gruppenfreistellungsverordnung ein Vertrieb von Kfz auch über Lebensmittelgeschäfte möglich ist. "Wir sind daran interessiert, unsere Vertriebsaktivitäten über das autorisierte Händlernetz abzuwickeln", sagte ein Fiat-Sprecher. Kunden können über die Fachhändler einfach qualifizierter beraten werden.

Auch wenn zu vermuten ist, daß die Marktkauf-Aktion keinen wirklichen marktrelevanten Auto-Absatz bewirken wird – eine ähnliche Golf-Aktion des Versandhauses Quelle mußte wegen zu geringer Verkaufszahlen eingestellt werden -, führt die Kampagne doch zu Irritationen auf dem Markt, bei Kunden und Autohändlern.