Rückgang der Kfz-Diebstähle wirkt sich günstig für Autoversicherer aus   
09/09/2004 01:01

Autodiebstähle in Deutschland gehen zahlenmäßig zurück. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sank die Zahl der entwendeten Fahrzeuge im vergangenen Jahr um 8,8 Prozent auf 31 707 Autos. Als Entschädigung zahlten die Versicherer 293,5 Mill. Euro an ihre Kunden – ein Rückgang um 2,5 Prozent. Insgesamt stehen bei den Kfz-Versicherern 19,6 Mrd. Euro Auszahlungen für Schäden 22,4 Mrd. Euro an Prämieneinnahmen gegenüber.
Damit gibt es bereits das zehnte Jahr in Folge weniger Autodiebstähle. Zum Vergleich: Im Jahr 1993 hatte die Assekuranz für 105 000 gestohlene Fahrzeuge noch umgerechnet 800 Mill. Euro ausgeben müssen. Die Hauptursache für den positiven Trend sieht der GDV in der Einführung der elektronischen Wegfahrsperre im Jahr 1995. Deutlich gestiegen ist allerdings über die Jahre gesehen die durchschnittliche Entschädigungssumme für ein gestohlenes Auto. Innerhalb von fünf Jahren wuchs sie um 43,6 Prozent auf 9 255 Euro.

Trotz dieser positiven Nachrichten gibt es auch einige weniger schöne ‚Bestmarken’. Die Hitliste der Marken mit den höchsten Zunahmen an Diebstählen wird von Skoda angeführt (plus 75,3 Prozent), gefolgt von Peugeot (plus sieben Prozent). Auch Seat und Porsche verzeichneten laut GDV gegen den allgemeinen Trend absolut mehr Diebstähle als im Vorjahr. Einen deutlichen Rückgang gab es dagegen bei japanischen Autotypen, aber auch bei Mercedes.
Gemessen am Bestand haben Isuzu-Fahrer das höchste Diebstahl- Risiko, hier werden fast drei von tausend Fahrzeugen entwendet, gefolgt von Audi, Trabant und Porsche. Absoluter Spitzenreiter unter den Fahrzeugtypen war der BMW X5 4.4. Von diesem Fahrzeugtyp wurde 2003 jeder 30. gestohlen, was die Assekuranz durchschnittlich 45 500 Euro kostete.

Auch regional gesehen gibt es Neuigkeiten: Niedersachsen war das einzige Bundesland, in dem es 2003 mehr Autodiebstähle gab. Dagegen ging der Autoklau in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin deutlich zurück. Dennoch blieb die Hauptstadt das beliebteste Pflaster von Autodieben, 35 von 10 000 Fahrzeugen wurden dort gestohlen. Zum Vergleich: In Oberfranken, einer der Regionen mit der geringsten Diebstahlrate, waren es nur vier.