ING BHF-Bank will fast 300 Arbeitsplätze streichen   
25/08/2004 15:51

Auf einer Sondersitzung hat der Aufsichtsrat der ING BHF-Bank beschlossen, die Umstrukturierung der Bank fortzusetzen und die Bank als eine "Beratungs-, Service- und Handelsbank" auszurichten. Damit wird der Abbau des verlustreichen Firmenkundengeschäftes, der wegen der Verhandlungen mit der Commerzbank zwischenzeitlich auf Eis gelegt worden war, fortgesetzt. Auch sollen die Filialen des Corporate-Banking der ING BHF-Bank geschlossen werden oder an Dritte verkauft werden. Nach Möglichkeit sollen jedoch Entlassungen vermieden werden. Es solle das „gesamte Instrumentarium“ an Personalmaßnahmen angeboten werden, um Entlassungen zu vermeiden.

Die ING BHF-Bank hatte ihr Restrukturierungsprogramm in den vergangenen Wochen vorübergehend ausgesetzt, weil sich die Commerzbank für eine Übernahme des Finanzhauses interessierte. Nach Prüfung der Bücher stellte der Konkurrent jedoch zu geringe Synergieeffekte fest. In der ING BHF-Bank hatte sich zudem Widerstand gegen einen Verkauf an die Commerzbank gebildet, weil er angeblich zu einem noch höheren Stellenabbau geführt hätte.

Nach dieser Entscheidung des Aufsichtsrates ist das Management der BHF-Bank überzeugt, daß sich nun seriöse Adressen finden lassen, die die Bank kaufen werden. Derzeit laufen Bemühungen, einen seriösen Käufer für das Frankfurter Bankhaus zu finden.

Die Berliner Handels- und Frankfurter Bank (BHF-Bank) zählte einst zu den ersten Adressen der deutschen Bankenlandschaft. In den vergangenen Jahren war das Geldinstitut in die roten Zahlen gerutscht, Anfang 2004 gelang jedoch die Rückkehr in die Gewinnzone.