Rabattschlacht in den USA geht weiter   
19/08/2004 00:20

Die Rabattschlacht auf dem wichtigsten Automarkt der Welt wird immer härter. In den USA erhielt im Juli jeder Käufer für einen Neuwagen im Schnitt Kaufanreize von 3090 Dollar (2517 Euro), zwei Prozent mehr als vor einem Jahr. Das geht aus einer Studie des US-Marktforschungsinstituts Autodata hervor. Auch europäische und asiatische Autokonzerne sind bereit, einen Teil ihrer Margen für neue Kunden zu opfern. Die Rabatte der Europäer schnellten im Vorjahresvergleich um satte 18,4 Prozent auf 2783 Dollar in die Höhe. Die US-Konkurrenten greifen noch tiefer in die Tasche und schenken ihren Kunden durchschnittlich sogar 4088 Dollar. Chrysler-Chef Dieter Zetsche versucht sich der Rabattfeilscherei zu entziehen. Tatsächlich sank die Chrysler-Rabattsumme im Juli um 1,9 Prozent auf 3773 Dollar. Die Vorstände der deutschen Autokonzerne BMW, Volkswagen, DaimlerChrysler und Porsche versuchen seit jeher, das Thema öffentlich auf kleiner Flamme zu kochen. Aber nach Einschätzung des Gelsenkirchener Autoforschers Ferdinand Dudenhöffer können auch sie sich dem Marktdruck in Nordamerika nicht komplett entziehen. „BMW hat beim 7er Rabatte gegeben, als er in den USA nicht so gut ankam.“ Derzeit werde der Z4-Absatz mit Anreizen gestützt. Selbst Porsche habe US-Stammkunden mit einem Jubiläumsbonus umworben. Besonders stark unter Druck sei VW. „Nachdem sie zweistellig Marktanteile verloren haben, haben sie die Rabatte erhöht“, sagt Dudenhöffer. Bei Mercedes sind wie bei Porsche Cash-Anreize tabu.