Die EZB bleibt ihrer Voraussage einer lange zinsstabilen Phase treu und liess auch am vergangenen Donnerstag die Leitzinsen im Eurorraum auf dem historischen Tief von 2,0 Prozent. Dieses Zinsniveau besteht nun schon seit Juli letzten Jahres. Die in den USA bereits eingeläutete Zinswende lässt damit in der Eurozone noch auf sich warten. Die meisten Ökonomen rechnen frühestens zum Jahresende mit einer Erhöhung der Leitzinsen.
Dagegen erhöhte die Bank von England ihr Zinsniveau am Donnerstag um 0,25 Prozent auf 4,75 Prozent. So hoch waren die Leitzinsen in Großbritannien seit drei Jahren nicht mehr. "Die Ölpreise sind ein schwieriger Faktor, weil sie das Wachstum dämpfen und die Inflation stark erhöhen", sagte Analyst Michael Schubert von der Commerzbank. Wenn der Ölpreis weiter hoch bleibe, werde die EZB die Zinserhöhung aller Voraussicht nach in den Herbst vorziehen. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hatte sich zuletzt mehrfach besorgt über das teure Öl geäußert. Die Zentralbank fürchtet steigende Löhne als Folge der Rekord-Ölpreise.