Autoabsatz legt Sommerpause ein   
11/08/2004 20:21

Der für den Kfz-Absatz traditionell schwache Juli legte in diesem Jahr noch eins oben drauf: Rückgang gegenüber Vormonat um 14 Prozent, gegenüber Vorjahresmonat um 7,1 Prozent und im kumulierten Jahresvergleich ein Minus von 2,2 Prozent. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) begründet diese Flaute mit den Werksferien bei einigen Herstellern. Insgesamt wurden im Juli 267 620 Pkw neu zugelassen. Seit Jahresbeginn wurden in Deutschland gut 1,92 Millionen Fahrzeuge neu zugelassen, trotz einer seit langem nicht dagewesenen Modelloffensive der Hersteller. "Hierin spiegelt sich der hohe Ölpreis, die anhaltende Verunsicherung der Verbraucher und die damit verbundene Konsumschwäche deutlich wider", urteilte der Verband der Automobilindustrie (VDA). Der Verband rechnet 2004 nur noch mit 3,24 Millionen Neuzulassungen, zuvor hatte der VDA noch ein Zulassungsplus von drei Prozent auf 3,35 Millionen Fahrzeuge in Aussicht gestellt.

Gegen den Trend konnten im Juni die Hersteller aus Italien deutlich zulegen: Lancia verbuchte 67,4 Prozent mehr Zulassungen gegenüber dem Vormonat, Alfa Romeo legte um 11,8 Prozent zu. Die großen Verlierer im Juli waren Saab mit einem Minus von 51,7 Prozent und Subaru (minus 76,9 Prozent). Auch Volkswagen, Opel und DaimlerChrysler verkauften deutlich weniger Fahrzeuge (alle um die minus 14 Prozent).
Übers Jahr gesehen mussten laut KBA folgende Markten besonders starke Einbußen hinnehmen: Renault (minus 17,2 Prozent), Lada (minus 13,9 Prozent), Saab (minus 10,8 Prozent) und Nissan (minus 10,3 Prozent). Ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr verbuchten dagegen Daewoo (plus 62,5 Prozent), Maserati (plus 47,0 Prozent) und Volvo (plus 27,8 Prozent).

Spitzenreiter in der Zulassungsstatistik ist wieder einmal die Marke Volkswagen mit 50.944 Neuzulassungen im Juli. Auf Modellebene steht die Marke ebenfalls recht gut da: Der Golf jedenfalls fährt der Flaute davon als Spitzenreiter der Zulassungsstatistik in der unteren Mittelklasse mit 19.831 Fahrzeugen (plus 9,7 Prozent) vor dem Opel Astra mit 12.479 Fahrzeugen (plus 11,4 Prozent). In der Oberklasse lag der 7-er BMW trotz eines Rückgangs von 13,1 Prozent auf 646 Zulassungen knapp vor dem Audi A8 mit 638 Zulassungen (minus 4,9 Prozent) und der Mercedes S-Klasse mit 584 Zulassungen (minus 17,3 Prozent).

Bei Gebrauchtwagen sieht die Situation nur mäßig besser aus: 579 451 gebrauchte Pkw wechselten im Juli den Halter, 101 Fahrzeuge mehr als im Vormonat, aber 8,3 Prozent weniger als vor einem Jahr.