Situation der Kfz-Händler: Immer tiefer in die roten Zahlen   
04/08/2004 23:46

Für die deutschen Autohändler sind die Zeiten düster, denn sie rutschen immer tiefer in die roten Zahlen. Die Ergebnisse einer Umfrage der Branchenzeitung „Automobilwoche“ unter den 31 Händlerverbänden in Deutschland zeigt: die Margen sind im zweiten Quartal 2004 weiter gesunken, bei einigen Marken liegen sie inzwischen unter einem Prozent, betroffen sind vor allem die Volumenhändler. Bei Ford liegt die Marge sogar nur noch bei 0,39 Prozent.

Der Präsident des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), Rolf Leuchtenberger, sagte der Zeitung, ein Händler nach dem anderen gehe über die Wupper, man erwarte für 2004 "wenigstens 1.000 Pleiten", nachdem im letzten Jahr bereits 1.800 Betriebe aufgaben. Von den aktuell rund 42.000 Kfz-Betrieben haben seit Jahresbeginn bereits 320 Insolvenz angemeldet. Besonders schlimm sieht es bei Fiat aus. "Rund zwei Drittel unserer Händler schreiben rote Zahlen", zitiert „Automobilwoche“ Friedrich Karl Bonten vom Fiat/Lancia-Händlerverband. Noch nie habe es so viele Insolvenzen wie im ersten Halbjahr gegeben. Wie aus dem Unternehmen verlautet, sollen seit Jahresbeginn schon 25 Betriebe geschlossen haben.

Ernst ist die Lage den Angaben zufolge auch bei Ford. Laut Verbandssprecher Volker Reichstein schreiben nur 60 Prozent der Händler schwarze Zahlen. Etwa fünf Prozent der rund 700 deutschen Betriebe seien akut von Insolvenz bedroht. - von einer durchschnittlichen Bruttorendite von 0,39 Prozent im Neuwagengeschäft könne niemand leben. Reichstein erwartet, dass der Druck auf die Erträge im zweiten Halbjahr noch steigt: "Der Wettbewerb ist mörderisch."

Die Erträge im Neuwagengeschäft nähern sich bei fast allen Marken neuen Tiefpunkten. Die Rendite der Volvo-Händler, die im ersten Quartal 1,09 Prozent betrug, habe sich im zweiten Quartal "wesentlich verschlechtert", klagt Sprecher Karl-Heinz Winter. Einen Einbruch der Rendite von 1,5 auf 0,91 Prozent im ersten Halbjahr melden die Skoda-Partner.