Steigende Kriminalität beim Online-Banking   
04/08/2004 21:04

In den letzten Tagen gehen die Warnmeldungen immer wieder durch die Presse: Betrug beim Online-Banking. Hier hat die Computerkriminalität stark zugenommen. Die Zahl betrügerischer E-Mails, mit deren Hilfe die Daten von Bankkunden ausspioniert werden, ist von 300 im vergangenen Jahr bis auf 200.000 im März 2004 angestiegen. Auch hat sich die Qualität der früher eher dilettantisch anmutenden E-Mails erheblich verbessert, wie das Handelsblatt in einem Bericht schrieb.

Dabei sind die Systeme seitens der Banken sicher. Die Schwachstellen liegen bei den Kunden. Betrüger locken mit Hilfe von E-Mails, sogenannten phishing-mails, die Kunden auf gefälschte Bankseiten im Internet. Dort werden die Nutzer gebeten, eine neue Homebanking-Anwendung ihres Instituts zu nutzen. Tatsächlich ist der Kunde jedoch auf einer gefälschten Kopie der Originalseite gelandet, auf der er dann seine Konto-Daten eingeben soll. Auf der gefälschten Seite gibt der Nutzer Kontonummer und Geheimnummer (PIN) an; dann erhält er den Hinweis, die vorherige Sitzung sei nicht ordnungsgemäß abgeschlossen worden. Er solle den Vorgang durch Eingabe einer gültigen Transaktionsnummer (TAN) beenden. Danach wird das Opfer wieder auf die Original-Seite seines Instituts zurückgeführt. Mit den gestohlenen Daten sind die Betrüger dann in der Lage, Geld von dem betroffenen Konto abzuzweigen.

Bereits im März dieses Jahres warnte das Bundeskriminalamt (BKA) vor dem Phänomen des Datendiebstahls, damals allerdings bei Kreditkarten. Es gebe keinen Grund, heute Entwarnung zu geben, sagte ein BKA-Sprecher gegenüber dem Handelsblatt. Betroffen sind in Deutschland Sparkassen, Volksbanken und die privaten Großbanken.