Menschen, Marken, Modelle: Streiflichter der letzten Woche   
29/07/2004 00:50

Vom 21.07.2004 bis zum 28.07.2004

BMW: 1er-Rückrufaktion noch bevor es richtig losgeht. Hunderte von 1ern wurden wenige Wochen vor dem Verkaufsstart noch vor Auslieferung ins Werk zurückgepfiffen, damit nicht während der Fahrt der Motor ausgeht. Wie das Magazin "Focus-Money" unter Berufung auf einen Konzernsprecher berichtete, läge der Grund einem fehlerhaftes Steuergerät, das der Autokonzern über einen Zulieferer bezogen habe. Mittlerweile sei der Mangel jedoch behoben worden. Kunden seien von der Rückrufaktion nicht betroffen gewesen, da bisher noch keines der Autos verkauft gewesen sei. Das fehlerhafte Steuersystem hätte laut Magazin schlimmstenfalls zu einem Ausfall des Motors und damit von Bremskraftverstärker und Servolenkung führen können. Wegen des gleichen Problems habe BMW vor zwei Wochen bereits 4000 Autos mit Acht- und Zwölfzylindermotoren zurückgerufen. Die allerdings waren bereits an Kunden ausgeliefert worden.


Wertvolle Marken: Toyota überholt Mercedes, Porsche und Audi steigen unter die Top 100 auf. Coca-Cola bleibt auch 2004 vor Microsoft die wertvollste Marke der Welt. Bei der von der „Business Week“ erstellten Liste der wertvollsten Marken versuchen die Marktforscher des Institutes „Interbrand“ zu ermitteln, inwiefern es Firmen geschafft haben, eine Kultmarke zu etablieren und eine Loyalität der Kunden zu dem Produkt zu entwickeln, die über rein pragmatische Erwägungen wie Preisvorteile hinausgeht. Dabei ist Mercedes vom Vorjahresplatz zehn auf Platz elf Marken-Wert von 21,33 Mrd. US-Dollar gerutscht ist. BMW kletterte dagegen mit 15,88 Mrd. US-Dollar von Rang 19 auf 17 (Vorjahr: 15,10). Neu platziert in den Rängen der ersten zehn ist dagegen der japanische Konkurrent Toyota auf Platz neun. Porsche und Audi sind auf Grund höherer Bindung der Luxus-Klientel erstmals unter den Top 100; mit einem Markenwert von rund 2,93 Mrd. Euro liegt Porsche auf Rang 74. Volkswagen hingegen verlor an Wert, und auch Ford sackte vom 14.auf den 19.Rang ab.


Škoda: Facelift und Preissenkung für den Fabia. "Simply clever" lautet der Markenclaim von Škoda - und die tschechische VW-Tochter wird diesem Anspruch in Bezug auf den Fabia auch gerecht, was besonders den Kunden zugute kommt, denn für sie bedeutet es eine Preissenkung. Die bisherigen Sondermodelle "Exact", "Extreme" und "Excellent" fallen ersatzlos weg, was Škoda Kosten in Marketing und Logistik erspart - und die Kunden bekommen neben mehr Übersicht im Prospekt die früheren Sonderpreise jetzt regulär: So kostet der Fabia Combi 1.4 TDI in der Basisversion "Classic" künftig 13.190 Euro statt wie bisher 14.650 Euro - eine deutliche Preissenkung. Auch andere Varianten werden günstiger. Der Fabia "Extra" verbleibt im Angebot, erhält aber zusätzlich Alu- statt Stahlfelgen. Die Ausstattungslinie "Comfort" heißt künftig "Ambiente". Außerdem erhält der VW Polo-Bruder ein moderates Facelift, aber immer noch keinen Russpartikelfilter.


Seat: zweite wichtige Premiere mit dem neuen Toledo. Kaum zwei Monate sind vergangen, seit auf dem Autosalon in Madrid der "Prototipo" des neuen Toledo bestaunt werden konnte, da zeigt Seat bereits die Serienversion des Fahrzeugs, die ihre offizielle Vorstellung auf dem Pariser Autosalon im September erfährt. Die Markteinführung soll noch dieses Jahr erfolgen. Die zweifarbige Außenlackierung wird es aber wohl bei dem etwas an den Renault Vel Satis erinnernden Fahrzeug nicht mehr geben und auch nicht mehr das Glasdach. Bei knapp viereinhalb Metern Länge, 1,77 Metern Breite und 1,57 Metern Höhe bietet der neue Toledo fünf Sitzplätze und einen doppelbödigen Kofferraum mit einem Fassungsvermögen von 500 Litern. Zur Markteinführung werden vier Motoren aus dem bekannten VW-Regal zur Auswahl stehen. Die Basis wird vom 1,6 Liter-Benziner mit 102 PS angetrieben, darüber rangiert der 150 PS starke 2,0 FSI. Diesel-Freunde haben die Wahl zwischen dem 1,9 mit 105 PS und dem 2,0 TDI mit 140 PS.


Audi A8 TDI mit Partikelfilter: Für den A8 mit 3,0-Liter-TDI-Dieselmotor bietet Audi jetzt einen Partikelfilter für 690 Euro Aufpreis an. Die 171 kW/233 PS starke Luxuslimousine erfüllt sowohl mit als auch ohne Filtertechnik die Abgasnorm Euro 4. Der A8 3.0 TDI mit Filter und Allradantrieb kostet 61 990 Euro. Auf mittlere Sicht will der Hersteller für alle Modelle Partikelfilter anbieten.


Neuer Opel Zafira kommt 2005: Die Produktion des neuen Opel Zafira beginnt Ende April 2005 im Bochumer Werk. Die Markteinführung der zweiten Generation des Kompakt-Vans auf Astra-Basis ist für den Sommer nächsten Jahres vorgesehen. Ein Teil der Produktion wird allerdings in das polnische Gleiwitz (Gliwice) verlegt, weil das Bochumer Werk ausgelastet ist. Der Standort in Polen bekam wegen geringerer Lohnkosten den Vorzug vor dem Rüsselsheimer Stammwerk, das sich ebenfalls um die Produktion des Zafira beworben hatte.

Wechselt Licci zur Hypo-Vereinsbank? Die Italienerin Christine Licci, die Ende Mai überraschend als Vorstandschefin der Citibank AG zurücktrat, steigt nun wohl in den Vorstand der Hypo-Vereinsbank ein, der derzeit mächtig umgebaut wird. Weil die Halbjahreszahlen nicht so ausfielen wie geplant, gerate HVB-Boss Dieter Rampl, samt Ziehsohn Michael Mendel zuständig für das deutsche Firmen- und Privatkundengeschäft, massiv unter Druck. Letzterer wird wohl einen Teil seines Zuständigkeitsbereiches abgeben müssen. Dem Vernehmen nach hat Vorstandschef Rampl bereits mit Christine Licci gesprochen, um ihr möglicherweise das Privatkundengeschäft zu übertragen. Finanzkreisen zufolge gibt es aber noch keinen unterschriftsreifen Vertrag. Auch Finanzvorstand Wolfgang Sprißler könnte bei einem Vorstandsumbau ausscheiden. Er wird dafür verantwortlich gemacht, dass die Bank kurz nach ihrer Kapitalerhöhung im März die Aktionäre mit einem schlechten Ergebnis für das erste Quartal auf dem falschen Fuß erwischte. Weitere negative Überraschungen soll es nicht geben, wenn die Bank am 5. August die Quartalszahlen vorlegt. Die Bank will offenbar an ihrer Prognose festhalten, wonach der operative Gewinn zwischen 1,4 und 1,7 Mrd. Euro in diesem Jahr liegen wird.