Auto-Versicherung wird günstiger   
28/07/2004 19:05

Zum 1. Oktober dieses Jahres rechnet der größte deutsche Kfz-Versicherer, die Münchner Allianz-Sachgruppe, mit günstigeren Tarifen. „Auf Grund der Ermittlungen der Treuhänder wird es im Herbst für den einen oder anderen Bereich auch moderate Tarifabsenkungen im Bestand geben. Dazu zählen Nutzfahrzeuge und Teile des PKW-Bestandes“, sagte Reiner Hagemann, Vorstandschef der Allianz-Sachgruppe, dem Handelsblatt. Auch die Axa und die HUK erwarten sinkende Beiträge. Jährlich stufen zum 1. Oktober unabhängige Treuhänder Fahrzeuge in die Typenklassen ein. Liegt der Schadensbedarf des einzelnen Fahrzeugs deutlich unter der durchschnittlichen Schadenshöhe- oder -häufigkeit, so ergibt sich eine niedrigere Prämie. Verkehrsexperten erwarten geringere Schadensquoten vor allem in Städten und bei Klein- und Mittelklassewagen. Die Empfehlungen sind für die Autoversicherer nicht verpflichtend; laut ADAC halten sich die Versicherer aber meist daran. Nach Worten der Allianz handelt es sich dabei um eine "moderate Tarifabsenkung", wobei kein bestimmter Wert genannt wurde. Weiter heißt es laut dem Hamburger Abendblatt dazu, dass die günstigeren Konditionen jedoch nur für bestimmte Fahrzeugtypen gelten würden.

Deutlich widersprach Hagemann Befürchtungen von Wettbewerbern, die Allianz werde schon bald einen Preiskampf in der KFZ-Versicherung anzetteln. „Wir werden keine Verdrängungsschlacht lostreten“, beteuerte Hagemann, der einen weiteren Marktanteilsrückgang einräumt. „Unser Marktanteil ist leicht rückläufig. Aber es läuten bei uns nicht die Alarmglocken. Auch im Jahr 2004 werden wir Geld in der KFZ-Sparte verdienen.“ Die Branche hatte nach einem jahrelangen Preiskampf im vergangenen Jahr erstmals seit 1996 Geld mit der Autoversicherung verdient.

Für die Berechnung der Versicherungsprämien sind jedoch nicht nur die Typenklassen relevant. Die Preisbildung wird von vielerlei Faktoren bestimmt. So setzen die Versicherer z.B. neben Rabatten für Garagenparker oder Versicherungsnehmer mit Kleinkindern sogenannte Regionalklassen fest. So müssen Autobesitzer in Städten höhere Beiträge als Autobesitzer auf dem Land zahlen, da das Schadens- und Diebstahlrisiko höher eingestuft wird.