Menschen, Marken und Modelle: Streiflichter der letzten Woche   
21/07/2004 23:53

Vom 14.07.2004 bis zum 21.07.2004

VW: Golf jetzt auch wieder mit Allradantrieb. Bei Volkswagen steht „For Motion“ nicht nur für das Sparpaket von VW-Chef Pischetsrieder, sondern auch als „4Motion“ für die zweite Generation eines Allradantriebs, der 1988 erstmals angeboten wurde. Nun ist das System auch wieder im Golf verfügbar. Zusammen mit den beiden Top-TDI-Versionen mit 105 (1,9 Liter) und 140 PS (2,0 Liter) liefern die Wolfsburger den Allradantrieb mit elektronisch geregelter Haldexkupplung und erweitern damit die Variantenvielfalt des Golf auf inzwischen 17 Motor-Getriebe-Kombinationen. Das Mehrgewicht durch die Allradrechnik von 177 Kilo wirkt sich auf den Verbrauch aus: 5,8 bzw. 5,9 (Fronttriebler: 5,2/5,4) Litern im Mittel. Außerdem sind die Allradmodelle etwas lauter als gewohnt, die Abgaseinstufung jedoch verbleibt bei Euro IV. Von außen zu erkennen geben sich die 4Motion-Modelle an einem entsprechenden Schriftzug am Heck und einen sichtbaren Doppelauspuff; im Interieur gibt es einen speziellen Schaltknauf. Beide Varianten sind serienmäßig mit einem manuellen Sechsganggetriebe gekoppelt. Optional steht - wie auch für die frontangetriebenen Versionen - ein Triebwerksunterschutz und ein Schlechtwegepaket mit strafferer Dämpfung und zwei Zentimeter mehr Bodenfreiheit zur Verfügung.
Die Preise beginnen bei 20.475 Euro für den kleinen und 22.495 Euro für den größeren TDI (Dreitürer). 4Motion ist in Kombination mit allen drei Ausstattungslinien erhältlich, ab sofort bestellbar und im August erstmals in Kundenhand zu sehen. Später im Jahr wird VW auch noch den 2,0 FSI (150 PS) als Allradvariante anbieten.


Opel: Frühbucher-Rabatt auch auf Astra Kombi. Interessenten für den neuen Opel Astra Caravan können sich wie bei der Einführung des fünftürigen Modells über einen "Schnellstartervorteil" freuen. Nach Angaben von Opel bekommen Frühbesteller ein zusätzliches Ausstattungspaket bestehend aus dem "Flex Organizer"-Gepäckraumsystem, Klimaanlage und CD-Radio, ohne Aufpreis ab Werk. Den Preisvorteil beziffert Opel auf bis zu 945 Euro.
Weil der Kombi in der Vergangenheit bis zu 50 Prozent zum Astra-Volumen beigetragen hat, verspricht sich Opel ab Herbst einen weiteren Schub bei den Zulassungszahlen. Trotz kürzlicher Pressemeldungen über einen angeblichen Verkaufseinbruch beim neuen Astra gehen die Rüsselsheimer nach wie vor von insgesamt europaweit 430.000 Astra-Verkäufen in 2005 aus.


Autokosten-Index legt binnen Jahresfrist um 3,2 Prozent zu. Mit einem Plus von 3,2 Prozent ist Autofahren zur Jahresmitte deutlich teurer als noch vor einem Jahr. Nach dem neuesten Autokosten-Index, den ADAC und Statistisches Bundesamt quartalsweise ermitteln und der alle Preise rund ums Auto zusammenfasst, sind dafür insbesondere die gestiegenen Spritpreise verantwortlich. Nach der Statistik gab es in diesem Bereich eine Erhöhung um 6,5 Prozent innerhalb der vergangenen zwölf Monate. Die Kosten für die allgemeine Lebenshaltung sind im gleichen Zeitraum nur um 1,7 Prozent gestiegen.


Volkswagen glaubt nicht mehr an eigene Ziele: Der Volkswagen-Konzern wird sein Ergebnisziel auch in diesem Jahr verfehlen. Am Freitag will der Konzern eine neue Prognose bekannt geben. Den Informationen zufolge ist im ersten Halbjahr - trotz der stabilen Erträge aus der Finanzdienstleistungssparte - mit einem kräftigen Gewinneinbruch zu rechnen. Presseberichte zufolge liegt der Gewinn derzeit um mindestens 500 Millionen Euro unter den Erwartungen. Die Krise bei Volkswagen zwingt den Konzern zu einer deutlichen Revision der eigenen Gewinnerwartungen. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) am Mittwoch berichtete, erwartet der Automobilhersteller jetzt nur noch ein Ergebnis vor Sondereinflüssen zwischen 1,5 und zwei Milliarden Euro. Ursprünglich wollte Volkswagen das Vorjahresergebnis von 2,5 Milliarden Euro übertreffen. Quellen für die Informationen nannte die Zeitung dabei nicht. Der massive Gewinneinbruch zwinge den Konzern zudem dazu, die Pläne für den Bau des „C1“ auf Eis zulegen, hieß es weiter. Mit dem neuen Modell, das 2007 auf den Markt kommen sollte, wollte der Konzern die Lücke zwischen dem Passat und dem Phaeton schließen.
Eine Verschärfung des Sparprogramms soll es aber nicht geben. In diesem und im kommenden Jahr will Volkswagen insgesamt vier Milliarden Euro einsparen. Mit längeren Arbeitszeiten, geringerem Lohn und einer stärker leistungsorientierten Bezahlung will VW bis 2011 allein die Personalkosten in Deutschland um 30 Prozent reduzieren. Sollte VW dies schaffen, „würden die Standortvorteile in Deutschland die Standortvorteile im Ausland übertreffen“, sagte VW-Personalchef Josef-Fidelis Senn einem Bericht des „Tagesspiegel“ zufolge.

Kaufanreize belasten Gewinnmarge

Schon für die ersten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres musste der Konzern einen deutlichen Gewinnrückgang verkraften. Das operative Konzernergebnis sank um 46 Prozent auf 329 Millionen Euro. Das konjunkturelle Umfeld hat sich seitdem auch nicht wesentlich verbessert.
Auf die immer noch schwache Kfz-Absatzlage hat VW wie viele andere Hersteller mit stetig erhöhten Kaufanreizen im Verlauf dieses Jahres reagiert. Dies gilt vor allem für den neuen Golf: Nach der kostenlosen Zugabe einer Klimaanlage gibt es seit Juni zusätzlich eine Händlerprämie von 928 Euro für die Inzahlungnahme eines Gebrauchtwagens. Dies stabilisiert den Absatz, verengt aber die Gewinnmargen - und zwar nicht nur beim Golf. Denn um die Differenzierung der Konzernmodelle untereinander aufrechtzuerhalten, müssen auch die Preise der übrigen Modelle wie VW-Polo, Skoda Octavia oder Seat Ibiza (direkt oder indirekt) gesenkt werden.

Zudem gerät VW auf wichtigen Auslandsmärkten unter Druck. In Amerika macht den Wolfsburgern die Dollar-Schwäche zu schaffen. Hier dürfte das operative Ergebnis im Gesamtjahr um rund 1,2 Milliarden Euro belastet werden. Auch toben in Amerika, wo der VW-Absatz unter dem Modellwechsel bei Jetta und Passat leidet, noch härtere Rabattschlachten als in Europa. Der chinesische Markt, auf dem VW in der Vergangenheit blendend verdiente, hat stark an Dynamik verloren. Dort versuchen die Konkurrenten - allen voran General Motors -, VW mit Kampfpreisen die Marktführerschaft zu entreißen. Die Wolfsburger müssen wohl mit einem geringeren Ergebnisbeitrag aus China rechnen.


BMW zahlt Mitarbeitern im Juli eine satte Erfolgsprämie: Während in der deutschen Automobilindustrie die Auseinandersetzung um die hohen Arbeitskosten sich zuspitzt, erhalten die 77.000 Beschäftigten von BMW die höchste Erfolgsbeteiligung in der Unternehmensgeschichte.


Audi fährt auf Rekordniveau zu: Dank der großen Nachfrage bei den Modellen A3 und A8 kann das
Ingolstädter Unternehmen, trotz Einbußen im Juni, im ersten Halbjahr 2004 einen Rekordabsatz vorweisen. Das wäre der neunte Absatzrekord in Folge. Im Monat Juni sei zwar die Zahl der Auslieferungen aufgrund des Modellzyklus um 2,2 Prozent auf 67.730 Fahrzeuge gesunken, sagte ein Audi-Sprecher in Ingolstadt, da der neue A6 noch im Anlauf sei und der A3 Sportback erst im Herbst auf den Markt komme. Im ersten Halbjahr dagegen wuchs der Absatz weltweit leicht um 0,6 Prozent auf 389.970 verkaufte Autos.


Kia Cerato rüttelt die Golf-Klasse wach: mit Preisen ab 13.600 Euro, fünf Jahren Garantie und kostenlosen Inspektionen. Der Koreaner Kia lehnt sich weit aus dem Fenster - "The car that cares." – das Auto, das sich kümmert. Der jüngste Vertreter koreanischer "Kümmerer" heißt Cerato, ein preisgünstiger Kompakter ab 13 600 Euro (1.6 LX Stufenheck, 105 PS), der sich vor allem um eines sorgt: um den Geldbeutel seiner Fahrer. In der Kompaktklasse kämpfen mehr als 30 Modelle um Kunden, weshalb Korea versucht, den Cerato durch ein Care-Paket besonders attraktiv zu machen. In diesem Jahr belohnt der Hersteller die Käufer mit fünf Jahresinspektionen gratis, was einem Gegenwert von etwa 1000 Euro entspricht. Außerdem gibt er fünf Jahre Garantie.


BMW 1er geht auf große Tour: BMW will mit aufwendiger Roadshow das neue Modell beim Kunden bekannt und begehrt machen. Bei der seit dem 7. Juli laufenden "BMW 1er Tour" können Interessenten das Modell vor der offiziellen Markteinführung im Herbst kennen lernen und es Probe fahren. Die Tour führt u.a. durch 22 europäische Großstädte. BMW erwartet nach eigenen Angaben mehr als 60.000 Probefahrtteilnehmer. "Eine so aufwändige Roadshow machen wir in dieser Form und in diesem Umfang zum ersten Mal für ein neues BMW Modell", sagte Thomas Giuliani, Leiter Internationale Markenkommunikation BMW. Ein Modell in der bereits hart umkämpften Golf-Klasse zu platzieren, ist allerdings auch ein Unternehmen, das diesen Aufwand braucht. In Deutschland werden 39 Städte angefahren, davon acht Großstädte. Am 15. Juli startet die Tour in München und rollt dann in Richtung Norden über Stuttgart, Frankfurt, Köln, Oberhausen, Hannover und Hamburg bis nach Berlin. In den acht Großstädten der Haupttour stehen dafür bis zu 50 Fahrzeuge bereit. Speziell ausgestattete Trucks besuchen darüber hinaus 31 regionale Zentren. Jeder Truck ist mit bis zu acht BMW 1ern zur Probefahrt bestückt. Damit sollen Interessenten und Handelspartnern die Probefahrt in einem Umkreis von maximal 50 Kilometer zum jeweiligen Wohnort ermöglicht werden. Die Trucks haben ebenfalls alles an Bord, um das Fahrzeug zu präsentieren: Eine kleine Bar zur Bewirtung der Interessenten, einen möblierten Sitzbereich und eine multimediale Präsentation von Kurzfilmen.
Bundesweit werden bis Anfang September nach BMW-Schätzungen rund 17.000 Interessenten, die sich seit Ende Februar vor allem über das Internet unter www.prinzip-freude.de beworben haben, den 1er Probe fahren. Experten begleiten die Interessenten als Beifahrer auf der etwa halbstündigen Probefahrt.


Neuer 911er steht bereit: Der neue Porsche 911 ging am vergangenen Wochenende an den Start: In allen 85 deutschen Porsche-Zentren wird am Samstag, 17. Juli 2004, ein Tag der offenen Tür stattfinden, teilte der Sportwagenhersteller mit. Dann konnten alle Besucher die neuen Modelle 911 Carrera und 911 Carrera S erstmals sehen. Bereits am Vorabend wurden mehr als 100.000 Porsche-Kunden zu den offiziellen Premierenfeiern in die Porsche-Zentren eingeladen.
Der Auftritt des neuen 911 ist durch ein modifiziertes Exterieur – u.a. eine breitere Spur und eine stärkere Betonung der Taille – aufgewertet worden. In Deutschland beginnen die Preise (inklusive Mehrwertsteuer und länderspezifischer Anforderungen) bei 75.200 Euro. Bernhard Maier, Geschäftsführer der Porsche Deutschland GmbH, ist überzeugt, dass der neue 911 dem Absatz in Deutschland zusätzliche Impulse verleihen wird.