Deutsche haben fast vier Billionen Euro auf der hohen Kante   
21/07/2004 20:44

Aber die Mehrheit der Deutschen spart nicht

Ende 2003 erreichte das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland 3,92 Billionen Euro. Damit ist das Geldvermögen der Deutschen im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent gestiegen. 2002 war das Geldvermögen erstmals seit Gründung der Bundesrepublik gesunken. Mehr als ein Drittel ihres Geldes haben die Deutschen in Spar-, Sicht- und Terminanlagen angelegt oder als Bargeld zur Verfügung. Gut ein Viertel des Geldvermögens ist in Lebensversicherungen, bei Pensionskassen, berufständischen Versorgungswerken sowie in Zusatzversorgungseinrichtungen investiert. Wieder leicht zugenommen hat im vergangenen Jahr das Vermögen in Aktien, das im Vorjahr aufgrund der Börsenbaisse auf 166 Milliarden Euro geschrumpft war. Auch das Volumen des in Investmentfondsanteilen angelegten Geldvermögens ist um 39 Milliarden Euro weiter gestiegen, seit 1991 hat es sich sogar mehr als verdoppelt.

Bei den Gründen, die zum Sparen führen, steht die Altersvorsorge unverändert an der Spitze der Sparmotive der Bundesbürger. Mit 63 Prozent liegt das Sparen für diesen Verwendungszweck mit einem Vorsprung von mehr als 10 Prozentpunkten weit vor den anderen Sparmotiven. Dies ist das Ergebnis der im Juni 2004 im Auftrag des Verbandes der Privaten Bausparkassen zum 21. Mal durchgeführten repräsentativen Umfrage zum Sparverhalten der Bundesbürger in West- und Ostdeutschland. Insgesamt wurden (von Emnid) mehr als 2.000 Bundesbürger befragt (Mehrfachnennungen waren möglich).

An zweiter Stelle der Sparmotive liegt nach Angaben des Verbandes das Motiv Konsum/Anschaffungen mit rd. 51 Prozent, gefolgt vom Sparen für Wohneigentum mit 48 Prozent und dem Kapitalanlage-Motiv mit knapp 41 Prozent

Nur noch 48 Prozent sparen

Es klingt paradox: Aber trotz der hohen Sparquote sparen immer weniger Deutsche. Auf die Frage, ob sie überhaupt sparten, haben nach Angaben des Verbandes nur noch 48 Prozent der Befragten mit „ja“ geantwortet. Erstmals ist dieser Anteil damit unter die 50 Prozent-Marke gefallen, sind die Sparer also in der Minderheit gegenüber den Nicht-Sparern. Hinzu komme, dass immer mehr Sparer beabsichtigten, künftig weniger zu sparen. Wollten vor vier Jahren nur etwa 11 Prozent der Bundesbürger ihre Sparleistungen verringern, seien es derzeit über 17 Prozent. Umgekehrt sinke der Anteil derjenigen Sparer, die in Zukunft mehr Geld zurücklegen wollten. Hier sei der Anteil von 11 Prozent auf nur noch 7 Prozent gesunken.