Menschen, Marken und Modelle: Streiflichter der letzten Woche   
14/07/2004 22:44

Vom 07.07.2004 bis zum 14.07.2004

Toyota hilft Mitsubishi: Im Management der Toyota Motor Corp. wird überlegt, Entlassungen beim Daimler-Chrysler-Partner Mitsubishi Motors Corp. (MMC) aufzufangen. Toyotas Aufsichtsratschef Hiroshi Okuda bestätigte, dass seine Gesellschaft "einige hundert" der 1600 Arbeiter übernehmen könnte, die von der Schließung eines MMC-Werkes betroffen sind. MMC-Chef Yoichiro Okazaki will einen Großteil der Belegschaft an andere Standorte "übersiedeln". Toyota könnte sich diese Geste angesichts seiner Rekordgewinne leisten.


VW-Chef redet Flaggschiff schlecht: Volkswagen-Chef Bernd Pischetsrieder hat erstmals Fehler beim umstrittenen Luxuswagen Phaeton eingeräumt. Er hat in einem Interview mit dem britischen Automagazin "Car" den Phaeton oder genauer dessen Konzept als "Fehler" bezeichnet. Das Auto sei, so Pischetsrieder, "nicht unverwechselbar genug" und an den Kundenwünschen vorbeigeplant. Es sei falsch gewesen, den Phaeton als konventionelle Stufenheck-Limousine zu bauen. 2003 hatte VW nur rund 6000 Phaeton verkauft. Für das laufende Jahr rechnet VW früheren Angaben zufolge mit einem Absatz von 15 000 Wagen. Pischetsrieder sagte der Zeitschrift, der nächste Phaeton werde möglicherweise eine Mischung aus Kombi und Coupé. Ein VW-Sprecher in Wolfsburg beeilte sich daraufhin zu betonen, Pischetsrieder habe nicht den Phaeton in Gänze als "Fehler" bezeichnet. Der Phaeton sei ein "langfristig angelegtes Projekt". Es gebe bei dem Fahrzeug eine "Lernkurve". VWs Ausflug in die Luxusklasse ist ab 63 500 Euro zu haben.


BMW: Neues X3-Basismodell ab September. BMW wird den X3 ab September mit einer neuen Basismotorisierung anbieten. Es handelt sich um einen Zweiliter-Diesel mit 150 PS, der 330 Newtonmeter Drehmoment entwickelt. Damit verbaut BMW erstmals in seinen X-Modellen einen Vierzylinder. Die Kraftübertragung wird von einem manuellen Sechsgang-Getriebe übernommen; den Verbrauch geben die Münchner in dieser Konstellation mit 7,2 Litern im Mittel an, 1,2 weniger als beim 3.0d. Serienmäßig sind im künftigen Einstiegsmodell ESP sowie die Bremsasistenzsysteme DBC und CBC sowie der Bergabfahr-Assistent HDC und, wie bei allen neueren BMW, das zweistufige Bremslicht. Die Preise beginnen bei 33.800 Euro, immerhin 6.500 Euro unter denen des 3-Liter-Diesels. Einen Rußfilter gibt es nicht, und auch die EU4-Norm wird zum Marktstart - wie beim großen Diesel - nicht erfüllt.


Mercedes: Schon über 80 Prozent Rußfilter-Anteil. Die deutschen Hersteller tun sich immer noch mehrheitlich schwer mit der Einführung der Rußfilter-Technologie. Etwas leichter fällt es Mercedes. Die Stuttgarter bieten inzwischen, zählt man alle Karosserie-/Motorkombinationen zusammen, schon 20 Modelle mit Partikelfilter (DPF) an, wenn die Technik auch nur in zweien dieser 20 serienmäßig ist. Alle Varianten erfüllen dagegen gleichzeitig die EU4-Norm - noch immer keine Selbstverständlichkeit. Das hat sich in den Verkaufszahlen bereits niedergeschlagen: Nach jetzt veröffentlichten Zahlen bestellen schon zwischen 83 bzw. 86 Prozent der Diesel-Kunden in der C-, E- bzw. S-Klasse die sauberen Varianten, insgesamt seit der Einführung rund 50.000 Fahrzeuge. Mit der Einführung der neuen A-Klasse, die im Gegensatz zur alten Generation ebenfalls in allen Diesel-Motorisierungen mit Filter angeboten wird, dürften sich der Anteil und insbesondere die Gesamtzahl weiter rasch erhöhen.


Citroën: Noch mehr Rabatt auf Sondermodelle. Mehr Rabatt als bei Citroën bekommt der Autokäufer kaum irgendwo. Und demnächst wird noch eins draufgelegt: Bei den "Gold Edition"-Sondermodellen der Baureihen C2 und C3 (inklusive C3 Pluriel) können Käufer einer Selbstzünder-Variante ab sofort 2.000 Euro statt bisher 1.250 Euro sparen, bei den "Top Edition"-Dieselvarianten von Xsara, Xsara Picasso und Berlingo sind statt bisher 3.000 Euro jetzt 4.000 Euro Preisersparnis möglich. Allerdings erfüllen bisher nicht alle Diesel die EU4-Abgasnorm; mit Partikelfilter ausgerüstet ist lediglich der Xsara Picasso 1,6 HDi. Bei den Benzinern der "Gold Edition" erhöht sich das Sparpotential von 1.250 auf 1.500 Euro.


Astra-Boom ebbt ab: Opel hat Nach Informationen der "Welt am Sonntag" mit sinkenden Auftragseingängen für den Astra zu kämpfen. Demzufolge ging die Zahl der Händlerbestellungen im Juni auf nur noch 2.900 Einheiten zurück, nachdem in den Vormonaten bis zu 18.000 Auftragseingänge registriert worden waren. Der Rüsselsheimer Hersteller wollte die Zahlen nicht kommentieren. "Gegenüber den Bestellzahlen zum Marktstart ist die erwartete Normalisierung eingetreten", sagte ein Unternehmenssprecher der Zeitung. Mit dem Erfolg des neuen Astra sei man dennoch "nach wie vor sehr zufrieden". Im Mai war der Astra vom siebten auf den zweiten Platz der deutschen Zulassungsstatistik geklettert. Opel wollte im laufenden Jahr ursprünglich 200.000 Astra fertigen, hatte dann aber den Wert wegen der großen Nachfrage auf bis zu 230.000 Einheiten erhöht. Geplant sind, in diesem Jahr 50.000 Astra abzusetzen.