Rabatte und kein Ende   
14/07/2004 22:39

Je schwieriger der Automobilabsatz läuft – und er läuft wieder einmal schlecht in diesem Jahr – desto mehr Rabattaktionen werden von den Herstellern gestartet, um den Neuwagenverkauf doch noch irgendwie anzukurbeln. Zwar hat der Verkaufsmonat Juni gemessen am Vorjahresmonat ein Plus von ca. 4 Prozent vorzuweisen, aber das kumulierte Jahr 2004 liegt immer noch um 1,3 Prozent unter dem Vorjahresergebnis.

Trotz der Mahnrufe der Experten, die dauernden Rabatte würden nicht nur den Gebrauchtwagenmarkt schädigen, sondern auch die Automobilindustrie selbst, weil sie die Arbeitsplätze gefährde, greifen die Hersteller immer wieder zu dem Instrument der Nachlässe und Zugaben.

Hier einige Beispiele deutscher Hersteller:
VW: Die derzeit bekannteste Rabattaktion von Volkswagen ist die Gratis-Klimaanlage im Wert von rund 1.225 Euro beim neuen Golf, mit deren Hilfe der Absatz des wichtigsten VW-Modells nach einem schwachen Start zuletzt angekurbelt worden ist. VW selbst spricht von einer "Verkaufsförderung". Außerdem wird seit einigen Wochen Händlern bei der Inzahlungnahme eines VW-Gebrauchtwagens für den Verkauf eines neuen Golf eine Prämie von 928 Euro gezahlt. Mit der Prämie haben die Händler mehr Spielraum für Preisabschläge beim Golf V. Zudem gibt es verschiedene Finanzierungsaktionen mit günstigeren Zinsen sowie Sondermodelle und Sonderausstattungs-Pakete quer durch die Produktpalette mit einem Preisvorteil von bis zu 2.300 Euro.

OPEL: Die General-Motors Tochter bietet derzeit ein "Sommerleasing"-Programm für fast alle Modelle mit günstigen Konditionen. Der bisherige Vorstandschef des drittgrößten deutschen Autohersteller, Carl-Peter Foster, habe damit ein Signal angesichts der ständig neuen Belastungen für Autofahrer setzen wollen, heißt es bei Opel. Dieses Leasing-Programm soll nach Untersuchungen beim Astra einem Preisnachlass von 8,6 Prozent bedeuten, Opel selbst beziffert das aber nicht. Bei der Einführung des Astra gab es zudem Frühbucher-Aktionen, bei denen vergünstigte Ausstattungspakete angeboten wurden. Unter anderem dadurch verzeichnete Opel 20.000 Vorbestellungen.

FORD: Der Kölner Autohersteller konzentriert sich besonders auf Sondereditionen mit einem Preisvorteil von bis zu 2.900 Euro. Dabei erhalte der Kunde zusätzliche Sonderausstattungen oder Zubehör, wie beispielsweise eine Klimaanlage oder ein Radio. Auch über die Finanzierung will Ford seinen Absatz ankurbeln. Bis August wird beim Kauf eines Fiesta- oder Fusion-Dieselmodells eine Null-Prozent- Finanzierung über die Ford-Bank angeboten. Über konkrete Rabatte beim Kauf eines Autos hingegen entscheiden nach den Worten eines Sprechers allein die Händler vor Ort.