Ifo-Geschäftsklimaindex hatte im Juni Schockwirkung   
01/07/2004 15:24

Nach der Stabilisierung im Vormonat ging der ifo Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands im Juni spürbar zurück. Der Index fiel von 96 Punkten im Mai auf 94,6 Punkte im Juni. Damit liegt der Index knapp unter seinem langfristigen Durchschnitt. Es war der zweite Rückgang nacheinander. Analysten hatten einen Anstieg erwartet. Sowohl die Urteile zur aktuellen Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate verschlechterten sich, und das in allen vier untersuchten Bereichen: verarbeitendes Gewerbe, Bau, Groß- und Einzelhandel.

Die neuen Umfrageergebnisse sprechen nach Einschätzung des ifo-Instituts dafür, dass die konjunkturelle Aufwärtsentwicklung noch immer nicht durchgreifend gefestigt sei. Die nach wie vor positiven Exporterwartungen belegten zwar, dass Deutschlands Exportindustrie dem stürmischen weltweiten Konjunkturaufschwung folgt. Die Binnennachfrage stagniere aber noch, weil die Beschäftigung sich immer mehr von der Produktion abkoppele.

Nach einer Faustregel ist ein dreimaliger Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas ein Signal für eine Konjunkturwende nach unten. Bankenvolkswirte werteten den zweiten Rückgang nacheinander im Juni dementsprechend besorgt. Das Risiko sei gestiegen, daß die Unternehmen ihre Investitionstätigkeit nicht wie erhofft ausweiten würden, kommentierte etwa die Commerzbank. Das freilich ist nötig, damit die Binnenkonjunktur anspringt.

Das schlechtere Geschäftsklima wurde teilweise mit den höheren Ölpreisen begründet, die den privaten Konsum bremsten.