Kfz-Versicherer haben Angst vor erneuter Rabattschlacht   
01/07/2004 15:20

Einige Versicherer planen, verlorene Marktanteile zurückzugewinnen. Das Mittel dafür heißt Preisreduzierung. Das ist der Grund, warum derzeit Befürchtungen in der Kfz-Versicherungsbranche bestehen, es könnte zu einer neuen Runde im Preiskampf kommen mit ruinösem Rabattwettbewerb, aber nur wenig Erfolg. Alle erinnern sich noch zu gut an das letzte Mal, als es nur hohe versicherungstechnische Verluste gab, aber nur minimal verschobene Marktanteile. Marktführer ist nach wie vor die Allianz, gefolgt von der HUK Coburg, der AMB Generali sowie der genossenschaftlichen R+V-Gruppe.

Vor zehn Jahren wurden die Kfz-Versicherer in den freien Wettbewerb entlassen. Zuvor hatte das Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen Preise und Bedingungen reguliert. Nach der Freigabe gab es dann eine heftige Rabattschlacht – mit tiefroten Zahlen. In den fünf Jahren von 1997 bis 2002 schrieben die Autoversicherer einen gesamten versicherungstechnischen Verlust von knapp sieben Mrd. Euro. Die Branche gab also fast sieben Mrd. Euro mehr für Schäden und Kosten aus, als sie an Beiträgen einnahmen. Das schmerzte, auch wenn hohe Gewinne aus Kapitalanlagen diese Verluste ausglichen.

2003 konnte die Branche erstmals wieder einen versicherungstechnischen Gewinn in Höhe von etwa 500 Mill. Euro erzielen. Dies erreichten viele Unternehmen, indem sie sich von unrentablem Geschäft trennten oder die Prämien verteuerten. Die Kfz-Police gilt weiter als wichtiges Einstiegsprodukt beim Kampf um Neukunden, worauf die Unternehmen nur ungern verzichten. Nach den harten Einschnitten bei der Personenversicherung (durch den Wegfall des Steuerprivilegs bei Lebensversicherungen) und einer ungewissen Zukunft der privaten Krankenversicherung rücken nun die Sachversicherungen wieder ins Blickfeld.