Ifo-Geschäftsklimaindex für Mai 2004   
26/05/2004 15:52

Erneut leichte Stimmungs-Eintrübung

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Mai wie erwartet erneut leicht eingetrübt. Wie das Münchener Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung am Dienstag berichtete, sank der Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft auf 96,1. Der Index für die Geschäftserwartungen registrierte dabei ein Plus auf 97,8 (97,7), jener für die Einschätzung der gegenwärtigen Lage sank auf 94,4 (94,9). Die befragten Geschäftsleute schätzen also trotz der derzeit nicht rosigen Lage ihre Zukunftsaussichten immer noch positiv ein.

Im Verarbeitenden Gewerbe verbesserten sich sowohl die Urteile zur derzeitigen Geschäftslage als auch die Aussichten für die nächsten sechs Monate leicht, wie Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn erklärte. Im Einzelhandel blieb das Geschäftsklima nahezu unverändert. Analog zur Gesamtsituation verschlechterte sich hier die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage verschlechterte, während sich die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate verbesserten. Dagegen fielen im Bauhauptgewerbe wie auch im Großhandel beide Komponenten des Geschäftsklimas schlechter aus.

„Die neuen Umfrageergebnisse, insbesondere die nahezu unveränderten Geschäftserwartungen, sprechen für eine Fortsetzung der moderaten konjunkturellen Aufwärtsentwicklung in den nächsten Monaten in Deutschland“, erklärte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Und ifo-Volkswirt Gernot Nerb erläuterte dazu, daß die Erholung langsamer voran komme als in früheren Aufschwungphasen. Laut Nerb sind die Exporterwartungen weiterhin gut. Der hohe Ölpreis habe sich in den Urteilen nicht bemerkbar gemacht. Die Industrie zeigte sich sogar in besserer Stimmung. Lediglich der Einzelhandel spürt nach Nerbs Worten die Folgen der Rekordpreise für Benzin und Heizöl. Weil die Konsumenten dafür mehr Geld ausgeben mussten, sei Kaufkraft absorbiert worden.