Mensche, Marken und Modelle: Streiflichter der letzten Woche   
13/05/2004 00:40

Vom 05.05.2004 bis 12.05.2004

Daimler trennt sich von Hyundai: DaimlerChrysler trennt sich – im Rahmen seiner Neuausrichtung in Asien – nun auch von seinem 10,5 Prozent-Aktienpaket an dem südkoreanischen Automobilhersteller Hyundai.

Neuer Vertriebschef bei Renault: Achim Schaible (35) wird zum 1. Juni 2004 neuer Vorstand Vertrieb Renault bei der Renault Nissan Deutschland AG. Das teilte der Importeur heute mit. Er war bisher Verkaufsdirektor bei Renault Nissan Schweiz und löst Hans-Werner Hauth ab, der zum Brand Director Nissan Niederlande ernannt wurde. Mit der Berufung wird Hauth für alle Nissan Aktivitäten in den Niederlanden verantwortlich sein.

Maurer bringt bei Porsche Schwung: Der Saab-Chefdesigner Michael Mauer soll Porsche neuen Schwung bringen. Er wird spätestens zum 1. November ins Forschungs- und Entwicklungszentrum des Autobauers bei Böblingen wechseln. Der 41-Jährige war seit Juni 2000 als Designchef bei Saab in Schweden. Seit März 2003 verantwortete er auch das Design von Saab-Mutter General Motors in Europa. Mauer stammt aus Deutschland und arbeitete zunächst bei Mercedes-Benz. So zeichnete er für die erste SLK- Generation verantwortlich. Auch die A-Klasse trägt seine Handschrift. Mauer übernimmt den Posten bei Porsche von Harm Lagaay. Der Niederländer geht Anfang Juli nach 15 Jahren in den Ruhestand.

Opel verkleinert Vorstand; Martini gibt bei Opel auf: Alain Visser (40) soll das Ressort Europäisches Marketing verantworten. Der frühere Ford-Manager wechselte im Januar 2004 zu Opel und war zuletzt als Executive Direktor im Bereich Vertriebsentwicklung tätig. Visser übernimmt die Aufgaben von Alain Uyttenhoven, der das Unternehmen zum 30. April auf eigenen Wunsch verlassen hat.
Uhland Burkart (53), zuständig für Vertrieb und Service, soll für weitere drei Jahre dem Opel-Vorstand angehören.
Kommunikationschefin Klaudia Martini wird ihren Vertrag nicht verlängern. Drei Jahre versuchte sie, die Opel-Kommunikation in den Griff zu bekommen, im Herbst geht sie. Ende April ist sie auf eigenen Wunsch bereits vorzeitig aus dem Vorstand ausgeschieden, offiziell aus persönlichen und familiären Gründen. Einen Nachfolger wird es wahrscheinlich nicht geben, der Vorstand der Adam Opel AG verkleinert sich wohl von neun auf acht Mitglieder. Seit Wochen spekulierte die Branche bereits darüber, ob der Aufsichtsrat die ehemalige rheinland-pfälzische Umweltministerin abberuft. Ihr wird intern vorgeworfen, sich im Konzern nie zurechtgefunden zu haben. Zudem fehle der Politikerin das Verständnis für die Autoindustrie. Als Leiter des Gesamtbereiches Unternehmenskommunikation berichtet jetzt Frank Klaas (45) direkt an Opel-Chef Carl-Peter Forster.
Zudem geht Produktionsvorstand Dietmar Porth (60) in den Ruhestand.
Reinald Hoben (52) werde mit Wirkung zum 1. August zum Vorstandsmitglied für Ressort Fertigung bestellt, hieß es weiter. Der diplomierte Maschinenbauingenieur verfügt über 26 Jahre Erfahrung im Konzern. Zuletzt bekleidete er den Posten des Executive Director in der europaweiten Qualitätssicherung der Marken Opel, Saab und Vauxhall. Sein Nachfolger ist Peter Dersley(54), der mit Wirkung zum 1. Juli zum Vice President Quality General Motors Europa ernannt wird.

Ferrari Maserati: Personalwechsel im Vorstand. Am 1. Juni 2004 übernimmt Martin Leach, ehemaliger Ford-Manager, die Verantwortung für die Marke Maserati. Durch Restrukturierung des Unternehmensvorstands wird Luca Cordero di Montezemolo, Chef der Gruppe Ferrari Maserati, künftig als Präsident des italienischen Unternehmer- und Arbeitgeberverbands Confindustria agieren, zeitgleich aber die Position als Präsident und Chief Executive des Sportwagenherstellers behalten. Zu seiner Entlastung soll Jean Todt, bislang Sportdirektor, den Posten des Generaldirektors in der Sparte Ferrari bekleiden. Der bisherige Maserati-Chef Antonello Perricone erhalte neue Aufgaben im Fiat-Konzern, dem Mehrheitsaktionär der Gruppe, hieß es seitens des Unternehmens.

Personalie bei GM Europe: David Meline (46) wird mit Wirkung zum 1. August 2004 die Position des CFO (Chief Financial Officer) bei General Motors (GM) in der Europa-Zentrale, Glattburg, verantworten. Er werde damit Nachfolger von William J. Barclay, der am 31. Oktober in den Ruhestand gehe, hieß es seitens des Autoherstellers. Derzeit ist Meline als CFO bei GM Daewoo tätig. Den Angaben zufolge hat er im Jahr 1986 in New York seine Karriere bei GM begonnen.

Toyota greift nach den Sternen: Der größte japanische Autokonzern Toyota Motor hat im abgelaufenen Geschäftsjahr als erstes japanisches Unternehmen überhaupt einen Gewinn von mehr als einer Bill. Yen eingefahren. Der Nettoertrag der Gruppe wuchs zum Bilanzstichtag 31. März um 54,8 Prozent auf 1,2 Bill. Yen (9,1 Mrd. Euro).
Toyota hat damit im Alleingang den Weg zur Welt AG geschafft. Gemessen an verkauften Autos schob man sich erst an Daimler-Chrysler vorbei, dann an Ford, steht nun auf Platz zwei der Weltrangliste. Toyota ist an der Börse inzwischen mehr wert als die "Big Three" Amerikas zusammen. Und die "Kriegskasse" ist so gut gefüllt, dass fast jeder Konkurrent übernommen werden könnte. Doch das braucht Toyota nicht mehr, es hat die "Welt AG" allein geschafft.
Toyotas operativer Gewinn stieg um 31,1 Prozent auf 1,7 Bill. Yen und der Umsatz um 11,6 Prozent auf 17,3 Bill. Für das laufende Geschäftsjahr, das am 31.3.2005 endet, erwartet Toyota einen Fahrzeugabsatz von 7,02 Mio. Einheiten. Eine Gewinnprognose gab der Konzern nicht ab.

Fiat-Sanierung macht Fortschritte: Der Sanierungsplan des Turiner Fiat-Konzerns bringt positive Ergebnisse. Der operative Verlust der Gruppe sank in den ersten drei Monaten 2004 auf 158 Mio. Euro nach einem Minus von 342 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum, teilte Fiat am Dienstag in Turin mit. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Minus von 175 bis 195 Mio. Euro gerechnet. Der Umsatz bei Fiat Auto stieg um fast zwölf Prozent auf knapp 5,3 Mrd. Euro. Das gute Ergebnis sei vor allem auf die neuen Modelle zurückzuführen, die im vergangenen Jahr auf den Markt gekommen waren und von den Kunden gut angenommen wurden, hieß es. Das Unternehmen bestätigte sein Ziel, in diesem Jahr schwarze Zahlen zu schreiben.
Fiat-Präsident Umberto Agnelli nahm derweil überraschend nicht persönlich an der Vorstandssitzung und der anschließenden Hauptversammlung teil. Am Wochenende hatten Zeitungen berichtet, der 69-Jährige sei an Krebs erkrankt.

Porsche-Doppelpack im Juli: Mit zwei neuen Elfer-Modellen startet Porsche in den diesjährigen Sommer. Wie der Zuffenhausener Autobauer jetzt mitteilte, stehen der Carrera und der Carrera S der neuen Elfer Baureihe ab 17. Juli 2004 europaweit bei den Händlern. Ausgenommen ist der Rechtslenker-Markt Großbritannien. Das Design des Sportwagens ist in erster Linie eine Evolution des Vorgängermodells. Eine breitere Spur, eine stärkere Betonung der Taille sowie Rundscheinwerfer zeugen von der Veränderung, hieß es.
Die Kosten für den 911 Carrera belaufen sich in Deutschland auf 64.830 Euro, der 911 Carrera S kostet 73.430 Euro. Beide Preise verstehen sich ohne Mehrwertsteuer. (pp)

Renschler neuer Mercedes-Chef: Smart-Chef Andreas Renschler wird Jürgen Hubbert als Vorstandsvorsitzender der Mercedes Car Group beerben, meldet die Süddeutsche Zeitung. Die Entscheidung über die Nachfolge des Vorstands für die Mercedes Car Group im DaimlerChrysler-Konzern ist nach einem Pressebericht intern getroffen worden. Wie die "Süddeutsche Zeitung" am Freitag, 07.05., unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtete, soll Andreas Renschler auf Jürgen Hubbert folgen. Damit sei die Entscheidung im Aufsichtsrat gegen Wolfgang Bernhard gefallen, der ursprünglich dafür vorgesehen gewesen wäre, hieß es in dem Blatt. Der bislang zweite Mann bei Chrysler in den USA sei wegen Differenzen über die Asienstrategie bei Konzernchef Jürgen Schrempp angeeckt, hieß es.
Der 45 Jahre alte Renschler leitet bislang die Kleinwagen-Tochtergesellschaft Smart. Bei DaimlerChrysler gilt nach Informationen der "SZ" weiterhin die Sprachregelung, dass eine Entscheidung über die Nachfolge von Hubbert nicht getroffen sei.