DiBa will als neue „ING DiBa“ die Nummer 3 im Privatkundengeschäft werden   
07/04/2004 14:40

Für die DiBa war das Jahr 2003 das erfolgreichste der Unternehmensgeschichte. Durch „organisches Wachstum“ und die Übernahme von Entrium habe man seine führende Stellung im Direktbankenmarkt ausgebaut, kommentierte Ben Tellings, Vorstandsvorsitzender der DiBa, das Unternehmensergebnis auf der Pressekonferenz am 1. April 2004.

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Jahr 2002 durch die Übernahme von Entrium um 90 Prozent erhöht und lag zum 31. Dezember 2003 bei 39,7 Milliarden Euro. Die Zahl der Kunden verdoppelte sich 2003 auf 3,7 Millionen, davon gewann die „alte“ DiBa eine Million selbst hinzu. Das Betriebsergebnis konnte um 68 Prozent auf 36,6 Millionen Euro gesteigert werden (Vorjahr: 21,8 Mio. Euro). Ab Juni wird das Kreditinstitut unter der Bezeichnung ING DiBa firmieren und berücksichtigt damit den Namen der niederländischen Mutter ING Group.

Vorstandschef Ben Tellings kündigte an, dass die DiBa möglicherweise schon in diesem Jahr die Dresdner Bank mit 4,5 Mill. Kunden überflügeln und damit nach der Postbank und Deutschen Bank zur drittgrößten Privatbank in Deutschland aufsteigen könnte. Allerdings hat nach Einschätzung von Experten allein die Kundenzahl in der Bankenbranche wenig Aussagekraft. Das Betriebsergebnis konnte die DiBa 2003 um 68 % auf knapp 37 Mill. € steigern.

Der Zinsüberschuss verdoppelte sich, während nach der Übernahme von Entrium auch die Verwaltungskosten deutlich anstiegen. Die neuen Mitarbeiter wurden integriert, Kündigungen gab es keine. Die Beschäftigtenzahl verdoppelte sich beinahe auf mehr als 1800, davon arbeiten knapp 700 in Call-Centern. Künftig sollen die Wertpapierdepots der DiBa von der früheren Entrium-Zentrale in Nürnberg aus geführt werden. Die Beratungsstellen „Entrium City“ hatte die DiBa an die Postbank verkauft.

Renner bei den Finanzprodukten bleibt das Tagesgeldkonto. Große Erwartungen knüpft das Kreditinstitut auch an die Baufinanzierung. Der Markt für Direktbanken in Deutschland könne von derzeit 6,5 Millionen Kunden bis 2006 auf zehn Millionen ansteigen, sagte Tellings. Mit Rund-um-die-Uhr-Service wolle die DiBa den angestammten Banken Marktanteile abknöpfen. „In den Bankfilialen wünschen sich die Mitarbeiter in der Regel schon freitags um 13.30 Uhr ein schönes Wochenende“, meinte der Direktbanker. Die ING Group hatte 2003 die restlichen 30 % an der DiBA übernommen.