Sixt verdient mehr als zu hoffen war   
31/03/2004 13:41

Gewinn vor Steuern um 21 Prozent auf 42,5 Mio. Euro gestiegen

Erich Sixt freut sich über den Unternehmenserfolg: "Sixt hat 2003 das beste Ergebnis der Firmengeschichte erzielt, wenn man vom Ausnahmejahr 1998 absieht. Die Sixt AG hat im Jahr 2003 sowohl Ergebnis als auch Rentabilität weiter deutlich erhöht. Das teilte das Unternehmen mit Sitz in Pullach am Dienstag mit. Der im SDax notierte Mobilitätsdienstleister erreichte ein operatives Konzernergebnis in Höhe von 83,3 Mio. Euro nach 66,1 Mio. Euro im Jahr 2002 (plus 26,1 %). Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) stieg von 35,2 Mio. Euro im Vorjahr um 21,0 % auf 42,5 Mio. Euro. Damit wurde die vom Unternehmen zuletzt genannte Prognose eines 10-prozentigen Wachstums des EBT deutlich übertroffen. Der Konzernjahresüberschuss vor Anteilen anderer Gesellschafter konnte von 15,4 Mio. Euro um 20,1 % auf 18,5 Mio. Euro erhöht werden. Das Ergebnis je Aktie stieg auf 0,83 Euro nach 0,69 Euro im Vorjahr. Die Sixt-Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 0,50 Euro je Stammaktie und 0,52 Euro je Vorzugsaktie erhalten. "Damit soll sowohl den Renditeansprüchen der Aktionäre als auch der weiteren Stärkung der Eigenkapitalbasis Rechnung getragen werden", teilte das Unternehmen mit. Sixt bekräftigte zugleich die Prognose, wonach das Vorsteuerergebnis im laufenden Jahr um mindestens zehn Prozent zulegen soll.

Die guten Ergebnisse resultieren allerdings weniger aus dem Kerngeschäft, denn der operative Konzernumsatz aus Vermiet- und Leasinggeschäften erreichte im Jahr 2003 mit 891,6 Mio. Euro in etwa das Vorjahresniveau (893,8 Mio. Euro, minus 0,2 %). In dieser Summe nicht mehr enthalten sind die Provisionserlöse der e-Sixt AG, da das in den Vorjahren als eigenständiger Geschäftsbereich ausgewiesene Segment "e-Commerce" in die Position "Sonstige" integriert wurde. Der Umsatz aus Verkäufen von Fahrzeugen der Vermiet- und Leasingflotte, der zum allergrößten Teil durch feste Rückkaufvereinbarungen mit Herstellern und Händlern abgesichert ist, betrug wie im Vorjahr 1,33 Mrd. Euro. Somit veränderte sich der gesamte Umsatz des Sixt-Konzerns mit 2,23 Mrd. Euro nur unwesentlich (2002: 2,22 Mrd. Euro, plus 0,1 %).

Nach Angaben des Vorstands wird die Ertragsverbesserung auf Wachstum im Geschäftsbereich Leasing und verbesserte Kostenstrukturen u.a. durch effizientere Steuerung der Vermietflotte zurückgeführt. Darüber hinaus hat das Auslandsgeschäft mit einem Beitrag zum EBT von 3,4 Mio. Euro (Vorjahr 1,9 Mio. Euro) signifikant zu Besserung beigetragen. Und: die Low-Cost-Vermietmarkt SIXTI erreichte bereits im ersten Jahr und damit früher als ursprünglich erwartet Break-even. Erich Sixt zum Erfolgsrezept: „Wir haben unseren Grundsatz, Geschäfte mit nicht auskömmlichen Margen zu eliminieren oder zu meiden, auch in diesem schwierigen Umfeld konsequent beibehalten. Dies hat sich ausgezahlt."

Mit seinen guten Geschäftszahlen hebt sich Sixt vom Branchentrend, stagnierendem Markt und niedrigen Kraftfahrzeugpreisen ab. Dagegen hatte der europäische Marktführer Avis 2003 einen Gewinneinbruch verbucht. Lediglich die VW-Tochter Europcar hatte 2003 ihren Vorsteuergewinn deutlich steigern können, ebenfalls durch Kostensenkungen, bessere Flottensteuerung und günstige Neuwagen.
Zum Geschäftsverlauf in diesem Jahr zeigte sich das Unternehmen optimistisch.

Nach dem stagnierenden Umsatz des vergangenen Jahres geht Sixt 2004 für den operativen Konzernumsatz - also für das Vermiet- und Leasinggeschäft - von einem Zuwachs von rund fünf Prozent aus. Voraussetzungen seien, dass die Konjunktur in Europa anziehe und die Vermietpreise wie im vergangenen Jahr konstant blieben. "Wir werden auch 2004 das Angebot knapp halten", hatte der Vorstandsvorsitzende und Großaktionär Erich Sixt schon vor einigen Monaten angekündigt. Um höchstens 1000 Fahrzeuge solle die Flotte erweitert werden.