Volkswagen wollte mit einem aufsehenerregenden Arbeitsmodell einen Beitrag zum Abbau der Arbeitslosenzahlen leisten. Das von VW-Arbeitsdirektor Peter Hartz entwickelte Modell sah die Einstellung von 5000 Arbeitslosen zu einem Bruttogehalt von 5000 Mark (2556 Euro) vor und sollte ein Zeichen für den Trend gegen Personalabbau setzen.

Mit dem rigiden Sparkurs „ForMotion“, durch den Konzernchef Bernd Pischtesrieder bis Ende 2005 die Kosten um rund vier Milliarden Euro drücken will, geht dem Arbeitsbeschaffungs-Programm „5000 x 5000“ etwas die Puste aus.

Laut Pischetsrieder soll für „ForMotion“ jedes Projekt binnen der nächsten zwei Jahre auf den Prüfstand. Keine Möglichkeit zur Kostensenkung soll ausgelassen werden. Ein Konzernsprecher bestätigte in diesem Zusammenhang Angaben der „Financial Times Deutschland“ (FTD), daß über die Besetzung der 1500 noch offenen Stellen des Hartz-Modells noch nicht entschieden sei. „Wir haben diese 1500 Stellen zwar geplant, aber die letzte Entscheidung steht noch aus“, sagte Hartz dem Bericht zufolge.

Im Rahmen des Beschäftigungsmodells „5000 x 5000“ waren bereits 3500 Stellen in Wolfsburg für die Herstellung des Van-Modells „Touran“ geschaffen worden - weitere 1500 sollten für den Bau des „Microbus“ am Standort Hannover entstehen. Der Firmensprecher bekräftigte, Volkswagen halte an der Planung fest, ab 2006 den Freizeit-Van "Microbus" in Hannover zu bauen. Mit dem Betriebsrat gebe es eine Vereinbarung, dass dafür das Personal aufgestockt werden solle. Ein formaler Beschluss über den Bau des "Microbus" stehe aber noch aus.

Die FTD berichtete zudem, VW-Manager hätten intern kritisiert, dass im Rahmen des geplanten Abbaus von bis zu 2500 Arbeitsplätzen im Inland erfahrene Kräfte aus dem Unternehmen ausscheiden müssten, andererseits aber die noch einzustellenden 1500 Arbeitslosen erst angelernt werden müssten. Hartz überlege jetzt laut FTD, ob es sinnvoller sei, Auszubildende oder Beschäftigte aus anderen VW-Bereichen in das Modell 5000 x 5000 zu integrieren.