Wenn VW die Volkswagen Bank nicht hätte…   
10/03/2004 00:45

Die Volkswagen Financial Services, die Finanzdienstleistungs-Tochter von Volkswagen, zeigt sich wieder einmal als eine der Perlen des Konzerns. Bei dem Unternehmen trugen 2003 alle Sparten von Kundenfinanzierung und Leasinggeschäft bis Direktbank zum Ergebnisplus bei. Hier ein paar Zahlen, die die Volkswagen Financial Services am vergangenen Montag in Frankfurt präsentierte: Das Vorsteuerergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahr um 12,8 Prozent auf 565 Mill. Euro. Der Gesamtvertragsbestand erhöhte sich um 5,1 Prozent auf 4,01 Mill. Verträge. Allein in der Kundenfinanzierung stieg die Zahl der Neuverträge um 5,3 Prozent auf 658 000 Kontrakte. Die Bilanzsumme legte um elf Prozent auf 32,5 Mrd. Euro zu. Der Bereich Händlerfinanzierung wies nur ein leichtes Wachstum auf. Das Forderungsvolumen stieg hier im Vergleich zu 2003 um 0,6 auf 4,9 Mrd. Euro. Die Zahl der Beschäftigten kletterte 2003 um 14,2 Prozent auf weltweit 5055 Menschen.

Damit ist die Bedeutung der VW-Finanztochter für die Ertragskraft des Konzerns weiter gestiegen. Die Kredit- und Leasingverträge können die Verluste der Autosparte zumindest teilweise ausgleichen. Bereits 2002 bestritt die VW-Finanzsparte 13 Prozent des Konzernergebnisses. Dieser Anteil dürfte 2003 steigen. Wegen der anhaltend schwachen Auto- Nachfrage und eines massiven Gewinneinbruchs 2003 hat der VW-Konzern ein milliardenschweres Sparprogramm angekündigt.

Volkswagen Financial Services gilt als der größte Auto-Finanzdienstleister Europas. Das Unternehmen ist neben Deutschland in 22 Ländern Europas und der Region Asien/Pazifik tätig. Mit der Volkswagen-Bank hat sich der Autokonzern weit breiter in der Finanzbranche aufgestellt als jede andere Auto-Bank, denn man hat den Vollbank-Status dazu genutzt, nicht mehr nur wie die Mitbewerber Dienste rund um die Neuwagen-Finanzierung anzubieten, sondern die Produktpalette auf Giro-Produkte, Firmenkredite und Broker-Dienste auszuweiten.

2004 will die VW-Tochter ihre Expansion fortsetzen. Mit der kürzlich beschlossenen Kooperation mit dem ADAC gebe es für die Volkswagen Bank die Möglichkeit, sich in ihrem Kerngeschäft „noch breiter aufzustellen“. Die Zusammenarbeit zielt den Beteiligten zufolge primär auf den Privatkunden-Markt.

Führungswechsel

Der bisherige Vorstandschef Norbert M. Massfeller wird den Angaben zufolge zum 30. April nach 15 Jahren seinen Posten räumen und das Amt an Burkhard Breiing abgeben. Der designierte neue Chef der VW-Tochter kündigte die Gründung von Filialen in Griechenland, Frankreich und Großbritannien an.