Seit neun Monaten hatte das ifo-Institut nun einen Anstieg des Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft in Deutschland beobachtet und war zu dem Schluß gekommen, daß der konjunkturelle Aufschwung nun tatsächlich einsetzen wird. Nun aber gab des Index von 97,5 auf 96,4 Punkte nach, für Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Instituts ein Warnschuß für die Konjunkturentwicklung. Nach Ansicht von Sinn sei es jetzt wichtig, den Investoren Vertrauen in die Fortführung der Reformen zu geben und den Wechselkurs unter Kontrolle zu halten.

Die eingetretene Verschlechterung ist auf nicht mehr so günstige Erwartungen der 7000 befragten Unternehmen für die nächsten sechs Monate zurückzuführen. Die Einschätzung der gegenwärtigen Geschäftslage hat sich im Durchschnitt kaum verändert. Das Geschäftsklima trübte sich im Westen Deutschlands etwas stärker ein als im Osten.

In erster Linie zeichnen der Großhandel und das Verarbeitende Gewerbe verantwortlich für die Befragungsergebnisse, da sie sowohl Lage als auch Erwartungen als verschlechtert einschätzen. Bei den Exporterwartungen der Industrie hat die Aufwertung des Euro erneut Spuren hinterlassen; es überwiegen aber noch deutlich die positiven Meldungen.