Commerzbank: Deal mit SchmidtBank ist perfekt   
25/02/2004 17:34

Die Commerzbank ist mit der angeschlagenen SchmidtBank handelseinig geworden und wird einen vermutlich mittleren zweistelligen Millionenbetrag bezahlen. Nach Schätzungen der „Börsenzeitung“ wird der Kaufpreis 60 Mio. Euro betragen. Die 70 Filialen der SchmidtBank sollen nach bisher noch unbestätigten Meldungen umbenannt und mit dem gelben Logo der Commerzbank versehen werden.

Die Commerzbank will mit der Übernahme ihr Privatkundengeschäft ausbauen. Nach früheren Angaben von Commerzbank- Vorstandssprecher Klaus-Peter Müller sollte mit dem - offiziell noch nicht bestätigten - Erwerb die Zahl der Privatkunden um 360.000 auf rund vier Millionen gestiegen sein.

Das 170 Jahre alte Traditionsinstitut mußte im Herbst 2001 Insolvenz anmelden. Nur die Intervention der Großbanken - HypoVereinsbank, Commerzbank, Deutsche Bank und Dresdner Bank - sowie der öffentliche Bankensektor unter Führung der Bayerischen Landesbank verhinderte den totalen Kollaps, da sie damals eine Auffangesellschaft gründeten und alle Anteile der Familie Schmidt übernahmen. Das abenteuerliche Geschäftsgebaren des damaligen Bankchefs Karl Gerhard Schmidt mit seiner allzu großzügigen Kreditpolitik hatte das Unternehmen ruiniert.
1,5 Milliarden Euro waren nötig, um den Zusammenbruch abzuwenden. Der Online-Broker Consors - heute Cortal Consors, ehemals am Nemax notiert, mußte an die französische Großbank BNP Paribas verkauft werden.