11/02/2004 16:12
Der neue Golf V ist nur noch bis Ende Februar über den Partner carplus, Bayreuth, bestellbar. Angeblich sind die Verkaufszahlen des Golf für Deutschlands größten Versandhändler zu enttäuschend. "Wir sind mit der Nachfrage nach dem neuen Golf nicht zufrieden, andere Modelle laufen weit besser", begründete ein Quelle-Sprecher den Rauswurf des neuesten VW gegenüber der "Welt am Sonntag" (WamS).
Quelle bietet den Golf V seit September mit rund zehn Prozent unter dem Neuwagen-Listenpreis als EU-Import-Fahrzeug an. Laut "WamS" sollen bislang allerdings statt der angepeilten dreistelligen Verkaufszahl nur rund 30 Stück verkauft worden sein. Die aktuelle VW-Rabattaktion für den Kompaktwagen, bei der Kunden eine Klimaanlage ohne Aufpreis erhalten, dürfte ebenfalls nicht unerheblichen Einfluß auf die Entscheidung Quelles gehabt haben, das Angebot einzustellen. Und die Lieferengpässe gegen Ende letzten Jahres, die vermutlich aufgrund des Drucks von Hersteller und Händler auf Quelle ausgelöst wurden, haben sicherlich ebenfalls ihren Teil beigetragen haben.
Der neue VW Golf wird im Sortiment des Versandhändlers Quelle vom Opel Astra abgelöst. "Der Verkauf wird Ende Februar eingestellt", bestätigte ein Quelle-Sprecher Informationen der WamS. Künftig wolle man sich im Kompaktwagen-Segment auf den Vertrieb des neuen Opel Astra konzentrieren, dessen Markteinführung für Mitte März geplant ist. In einer Stellungnahme des Rüsselsheimer Herstellers hieß es am Montag aber bereits, Opel empfehle Quelle nicht als Vertriebsweg und werde das Unternehmen auch nicht direkt beliefern. Interessenten sollten den autorisierten Opel-Händler bevorzugen. Hier könnten sich für Quelle also die gleichen Schwierigkeiten anbahnen wie beim Golf. Wenn auch der Verkauf dieses Volumenmodells dann scheitern sollte, wird sich für Quelle wahrscheinlich die Frage stellen, ob und wie der seit Mai letzten Jahres erst gestartete Fahrzeugvertrieb per Katalog weiter gestaltet werden soll.
"Das Thema zeigt: Wir brauchen eine vernünftige Preisharmonisierung in Europa", sagte Thomas Bieling, Sprecher des Verbandes deutscher Opel-Händler, gegenüber AUTOHAUS Online. Die Frage werde zunehmend "überlebenswichtig" für den Handel. Die meisten bei Quelle per Katalog und Internet angebotenen Fahrzeuge stammen aus EU-Ländern oder sind Tageszulassungen. Die Differenz bei den Vorsteuer-Preisen des Astra in Europa beträgt laut Händlerverband derzeit rund acht Prozent. Hier bestehe Nachholbedarf.
Wenn auch der Verkauf des Volumenmodells Astra dann scheitern sollte, wird sich für Quelle wahrscheinlich die Frage stellen, ob und wie der seit Mai letzten Jahres erst gestartete Fahrzeugvertrieb per Katalog weiter gestaltet werden soll.
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