BMW freut sich über zehnten Absatzrekord in Folge – Ford geht durchs Tal der Tränen   
28/01/2004 14:55

BMW hat in 2003 beim Absatz erneut zugelegt. Die Umsätze allerdings fielen wegen des starken Euro um 2,1 Prozent leicht auf 41,53 Milliarden Euro zurück. Das Ergebnis wird aber über dem des Vorjahres liegen. Bereinigt um Währungseffekte habe sich hingegen ein Umsatzplus von über vier Prozent ergeben, so Konzernchef Helmut Panke.

In der Automobilsparte konnte mit 38,29 Milliarden Euro sogar noch ein leichter Anstieg der Erlöse um 0,3 Prozent verbucht werden. Am deutlichsten wurde die Finanzdienstleistungssparte mit einem Umsatzrückgang von gut neun Prozent getroffen.

"Insgesamt kann von einer verhaltenen Belebung der weltweiten Automobilkonjunktur gesprochen werden", teilte BMW am Dienstag in München mit. Daher geht BMW im Jahr 2004 von einem Absatzrekord in allen Marken aus.

Ford im Tal der Tränen

Des einen Freud ist des anderen Leid: Der Kölner Autobauer Ford-Werke AG hat mit einem Minus von voraussichtlich 1,1 Milliarden Euro in 2003 das schlechteste Ergebnis seiner Unternehmensgeschichte eingefahren. Der Umsatz sei im vergangenen Geschäftsjahr um knapp 2 Milliarden Euro auf 14 Milliarden Euro geschrumpft, teilte Ford am Donnerstag in Köln mit. In 2002 hatte der Verlust noch 340 Millionen Euro betragen. "Die extrem schwierigen Bedingungen für die deutsche und europäische Automobilindustrie im abgelaufenen Jahr haben verhindert, dass wir unsere Ziele erreichen konnten", sagte Unternehmens-Chef Bernhard Mattes.

Zu diesen Bedingungen gehörten die rückläufigen Marktentwicklung sowie die Kaufzurückhaltung bei Neuwagen. Das hat bei Ford zu einem Neuzulassungs-Minus von fast 12 Prozent allein in Deutschland geführt. Insgesamt seien mehr als 1 Million Neufahrzeuge gegenüber 1,15 Millionen in 2002 verkauft worden, teilte der Unternehmenssprecher Erik Walner mit.
Neben dem allgemeinen Nachfragerückgang hätten auch die Investitionen in die flexible Fertigung negative Folgen für die Bilanz gehabt. Dazu zählten Kosten von 600 Millionen Euro beim Produktionswerk im belgischen Genk. "Außerdem hat der Produktionsanlauf des neuen Ford C-Max in Saarlouis Kosten von 200 Millionen Euro verursacht", sagte Walner. Auch Restrukturierungsaufwendungen, beispielsweise für Vorruhestands- und Abfindungsprogramme, sowie Währungseinflüsse durch einen starken Euro im Vergleich zu britischen Pfund oder US-Dollar schlugen bei den Verlusten zu Buche.