Inzwischen scheinen Hersteller, Händler und Prognostiker nach jedem Strohhalm zu greifen, der eine Besserung in Aussicht stellt. So führt der Absatzrückgang des Jahres 2003 von „nur“ 0,5% gegenüber dem Vorjahr bereits zu ersten Hoffnungsschimmern für die arg gebeutelte Branche, daß das Jahr 2004 endlich mit Verkaufszuwächsen aufwartet.

Wie hoch die Zuwächse in diesem Jahr ausfallen, darüber sind sich die Experten nicht ganz einig. Prof. Diez vom Institut für Automobilwirtschaft (IFA) rechnet mit einer nur verhaltenen Erholung des Neuwagenmarktes und sagt nicht mehr als 3,4 Mio. Neuzulassungen voraus. Detlef Borscheid und Prof. Dudenhöffer von B&D Forecast gehen von erfreulich erholten 3,45 Mio. neuen Autos auf deutschen Straßen aus. Die Hersteller selbst sind da bedeutend vorsichtiger: die meisten erwarten nicht viel mehr Neuwagenabsatz als im gerade abgelaufenen Jahr mit seinen knapp 3,24 Mio. Kfz-Verkäufen, nämlich irgend etwas zwischen 3,25 und 3,30 Mio. Neuzulassungen.

Es wird also wieder einmal spannend sein, das Jahr und seine Entwicklungen für den Automobilabsatz zu beobachten. Alle positiven Prognosen können nur eintreten, wenn das Jahr 2004 die schon oft beschworene konjunkturelle Erholung für die deutsche Wirtschaft bringt. Allerdings muß diese Erholung auch für den Verbraucher deutlich spürbar sein. In dieser Hinsicht gehen die meisten Hersteller davon aus, daß sich dieser Aspekt erst im Laufe des Jahres einstellt, so daß in diesem Jahr noch kein wirksamer Effekt für die Neuzulassungszahlen einstellen wird. Muß das Tal der Tränen noch für ein weiteres Jahr durchschritten werden?