Sparkassen und Volksbanken kooperieren   
22/01/2004 14:59

Eine erste Zusammenlegung der Fondsabwicklung zwischen Sparkassen und Genossenschaftsbanken bahnt sich an.

Einem Handelsblatt-Bericht zufolge bereiten die öffentlich-rechtliche Deka-Bank und die Union Fonds-Holding die gemeinsame Abwicklung ihres Fonds-Depotgeschäftes vor.

Zudem ist die Kooperation als weiterer Meilenstein im Umbau der traditionellen Trennung der deutschen Bankenlandschaft in private, öffentlich-rechtliche und genossenschaftliche Institute zu sehen. Denn die Zusammenlegung der Fondsabwicklung wäre bereits die zweite säulenübergreifende Kooperation zwischen Genossenschaftsbanken und Sparkassen. Vor gut einem Jahr hatten beide Verbundgruppen bereits ihre Wertpapierabwicklung in der DWP-Bank gebündelt. Vor allem auf Grund der dringenden Notwendigkeit zur Konsolidierung im deutschen Finanzsektor ist die Aufhebung der traditionellen Drei-Säulen-Struktur wohl kaum noch aufzuhalten.

Ziel der Zusammenlegung ist die Steigerung der Effizienz in der Abwicklung durch die Senkung der Stückkosten, die mit höheren Volumina verbunden ist. Neben der System- und Standortfrage wird weiterhin zu klären sein, ob die Fondsabwicklung der Investmentkonten künftig an einen der beiden Partner geht oder ob die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens angedacht ist.

Bei einer Zusammenlegung der Investmentkonten beider Institute entstünde der mit Abstand größte Anbieter auf dem deutschen Markt, der sogar den Branchenspitzenreiter DWS hinter sich ließe. Die Deka verfügt über ein Fondsvolumen von 85 Milliarden Euro sowie einem Marktanteil von 19,4 Prozent und rangiert bislang auf Platz zwei in Deutschland. Die Union Fonds-Holding nimmt mit einem bisherigen Marktanteil von 17,7 Prozent den dritten Platz ein. Bei einer Zusammenlegung des Fonds-Depotgeschäftes beider Institute fiele die zur Deutschen-Bank-Gruppe gehörende DWS auf den zweiten Platz zurück und müsste ihre Spitzenposition am deutschen Markt aufgeben.

Insider schließen mittelfristig auch eine Öffnung für Dritte nicht aus. Allerdings seien beide Häuser zunächst mit der Zusammenführung ihrer Abwicklungseinheiten beschäftigt.