Kfz-Absatz: nur kleines positives Signal im Dezember, Hoffnung für 2004   
16/01/2004 14:25

Nach vorläufigen VDA-Angaben stieg die Zahl der Neuzulassungen im Dezember um ein Prozent auf 231.000 Einheiten.

Damit wurde gegenüber dem Vormonat ein leichter Zuwachs von einem Prozent erzielt. Nach wie vor schwächelt der Pkw-Markt jedoch. Ihm fehlt nach wie vor eine durchgreifende Dynamik. Im Gesamtjahr wurden insgesamt nur rund 3,24 Mio. Fahrzeuge neu zugelassen. Das Absatzvolumen liegt damit positiv interpretiert in etwa auf dem Niveau des Vorjahres, das 3,25 Mio. betrug (- 0,5 Prozent). Negativ interpretiert bedeutet es einen erneuten Rückgang, da das bereits niedrige Vorjahresergebnis wiederum knapp verfehlt wurde. Der VDIK kommentiert die Zahlen als niedrigstes Marktvolumen seit 1994.

Nach Angaben des VDIK gaben vor allem die alten Bundesländer mit 2.807.000 Neuzulassungen um 0,7 Prozent nach, während der ostdeutsche Markt sich mit einem Wachstum von 0,5 Prozent auf 428.000 Einheiten steigerte. Auf Modellebene waren Vans (+ 37,8%), Geländewagen (+22,2%), Cabrios (+16,4%) und Kleinwagen (+6%) die Absatzgewinner.

Bei den Marken waren 2003 ausländische Autos in Deutschland so erfolgreich wie selten zuvor. Sie erzielten einen Rekord-Marktanteil von 35,4 (2002: 34) Prozent. Vor allem die französischen und japanischen, aber auch die koreanischen Marken sowie die Volkswagen -Töchter Skoda und Seat gehörten zu den Gewinnern. Fiat und die schwedischen Hersteller Volvo und Saab fielen dagegen deutlich zurück. Die Deutschen waren im vergangenen Jahr verunsichert, durch den Irak-Krieg, durch Angst vor Arbeitslosigkeit und den endlosen Debatten um weitere Einschnitte bei der Gesundheits- und Rentenversorgung. Importeure profitierten angesichts knapper Haushaltskassen vom Trend zu kleineren Fahrzeugen mit weniger Ausstattung, aber günstigem Preis.

VDA-Präsident Prof. Dr. Bernd Gottschalk äußerte sich zu den Absatzzahlen: “Das Autojahr 2003 war erwartungsgemäß kein Selbstläufer. Allerdings hat sich insgesamt die Automobilindustrie als eine der wenigen Branchen mit gesamtwirtschaftlicher Tragfähigkeit erwiesen.”

Nach drei Jahres Absatzschwund macht sich die Automobilindustrie erste Hoffnungen auf Besserung. Die Fahrzeuge auf deutschen Straßen sind im Schnitt 7,5 Jahre alt, ein Negativrekord. Dieser Umstand und die langsam wieder anziehende Konjunktur veranlassen Experten und Branchenverbände zu vorsichtig positiven Prognosen für 2004. VDIK-Präsident Volker Lange: "Nach vier schwachen Jahren hellen sich die Perspektiven für 2004 langsam auf. Wir erwarten 3,35 Millionen Neuzulassungen, dies entspräche einem Wachstum von 3,6 Prozent".
Die Importeure geben sich allerdings nicht der Illusion hin, ihren Rekordmarktanteil von 2003 auch in 2004 halten zu können. Vor allem der neue VW-Golf, der im Frühjahr kommende Opel- Astra und der im Herbst neu erscheinenden Ford Focus werden das Kräfteverhältnis wieder zu Gunsten der inländischen Hersteller verschieben.
Doch alles in allem werden sich die ausländischen Marken auf dem "härtesten Markt in Europa" wieder gut behaupten, wie VDIK-Präsident Volker Lange betonte.