HVB will in der Neustrukturierung der Bankenlandschaft aktiv mitgestalten   
15/01/2004 17:18

Rampl: Eigene Ertragskraft muß gesteigert werden; Fondsgesellschaft Activest und die österreichische Konzerntochter Schoeller-Bank werden daher nicht verkauft

Der Vorstandssprecher der Hypo-Vereinsbank (HVB) Dieter Rampl hat beim Neujahrsempfang der Bank einmal mehr die Überzeugung geäußert, daß der Konsolidierungsdruck im deutschen Bankengeschäft in diesem Jahr anziehen wird. Dafür soll die HVB gerüstet sein, um aktiv mitgestalten zu können. Rampl: „Wir sind vorbereitet und wollen zu denjenigen gehören, die die Marschrichtung vorgeben.“ Dazu müssen lt. Rampl noch Hausaufgaben gemacht werden, um die eigene Ertragskraft zu stärken. In diesem Zusammenhang stellte er unmißverständlich klar, daß weder die Fondgesellschaft Activest noch die österreichische Konzerntochter Schoeller-Bank verkauft werden. Entsprechende Äußerungen der Wiener Kollegen über den Verkauf waren da wohl voreilig. Die Verhandlungen bzgl. des Verkaufs wurden kurz vor Abschluß vom Konzernvorstand abgebrochen, der damit Machtbewußtsein demonstrierte. Die Privatbank gehöre zum Kerngeschäft und werde deshalb nicht veräußert, so Rampl. Activest soll innerhalb der HVB-Gruppe weiterentwickelt werden. Dazu wird die HVB-Tochter mit der Nordinvest der Hamburger Tochter Vereins- und Westbank sowie mit Capital Invest des Osteuropa-Ablegers Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) gebündelt. Bislang galt Activest als Verkaufskandidat, weil die HVB als zu schwach im Geschäft mit Vermögensverwaltung angesehen wurde. Nach einem strikten Sparkurs im Vorjahr sendet der Vorstandschef der zweitgrößten deutschen Bank damit erstmals wieder offensive Signale. Kritiker hatten Rampl bis dato vorgeworfen, zwar kräftig aufzuräumen, der Bank aber keine neuen Strategien zu geben.