Wer erhält Zuschlag für Mobile.de?   
14/01/2004 14:40

Ebay, Yahoo und ISA GmbH sind im Rennen.

Der britische Risikokapitalgeber Granville Baird will seinen 30-Prozent-Anteil an der Gebrauchtwagen-Online-Börse Mobile.de verkaufen. Auch die Eigentümer der restlichen 70 Prozent wollen ihre Beteiligungen loswerden. Daher wurde vor einigen Monaten die Privatbank Sal. Oppenheim mit der Veräußerung betraut. Die angeblich bis Ende Januar laufende Bieterfrist soll schon in den vergangenen Tagen ausgelaufen sein, und nach Informationen des manager-magazins liegen drei Gebote vor: Yahoo, Ebay und die ISA GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen der Verlage Holtzbrinck, Ippen und WAZ. Letztere sollen rund 95 Millionen Euro für den Online-Anzeigenmarkt geboten haben. Dieses Angebot toppte schon bei weitem die Erwartungen von Branchenkennern, die mit 50 Millionen Euro gerechnet hatten. Das Internetauktionshaus Ebay soll aber sogar knapp 115 Millionen Euro geboten haben. Mobile.de will den Bericht nicht kommentieren.

Die Investitionswilligen versprechen sich offenbar ein großes Potenzial vom Onlinegeschäft. Für 2003 kündigte Mobile.de einen Umsatz von 24 Millionen Euro an. Beim Vorsteuerergebnis rechnet das Unternehmen mit rund vier Millionen Euro.

Der Bieterwettstreit ist wahrscheinlich angeheizt worden durch den erst kürzlich erfolgten Verkauf der Scout-Gruppe an T-Online, zu der auch die andere große Gebrauchtwagen-Börse AutoScout24 gehört.

Anscheinend ist es einfacher, eine etablierte Online-Gebrauchtwagen-Börse zu kaufen, als eine neue am Markt zu platzieren. Holtzbrinck, WAZ und Ippen scheiterten schon einmal mit ihrem Onlinemarkt Versum.de. 2003 gründeten sie die ISA GmbH. Nach Angaben des manager-magazins machen aber die beiden Gesellschafter der WAZ, ISA zu schaffen. Die beiden Familien Funke und Schumann können sich vermutlich nicht auf eine gemeinsame Strategie einigen.