KPMG-Umfrage: Automobilbranche hofft auf Asien   
04/01/2004 23:27

Mehrheit der befragten Manager sieht die Talsohle durchschritten.

Immer mehr internationale Automobilhersteller und -zulieferer setzen nach einer aktuellen Erhebung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG ihre Hoffnungen auf den asiatischen Markt.

Asien steigert Nachfrage: Von den mehr als 100 im Oktober und November 2003 befragten Top-Managern der Branche zeigten sich 90 Prozent überzeugt, dass die Nachfrage nach Autos in den kommenden fünf Jahren vor allem in Asien steigen werde. Im Vorjahr hatten nur 66 Prozent diese Einschätzung geäußert. 85 Prozent der Befragten erwarten zudem, dass im gleichen Zeitraum neue Produktionsstätten in Asien entstehen.

Asien steigert Marktanteile: 80 Prozent der Experten gehen davon aus, dass asiatische Autoproduzenten ihren weltweiten Marktanteil in den kommenden fünf Jahren ausbauen werden, da sie in der Lage sind, schnell das richtige Produkt auf den Markt zu bringen mit Produktionsmethoden, die es ihnen ermöglichen, sich rechtzeitig auf veränderte Kundenwünsche einzustellen. Leidtragende dürften laut KPMG in erster Linie die US-amerikanischen Konkurrenten sein.

Talsohle durchschritten: Für das eigene Geschäft erwarten 57 Prozent der Automobil-Manager, ab 2006 wieder Rekordwerte erwirtschaften und damit zu voller Profitabilität zurückkehren zu können. Diese Einschätzung besteht schon seit einigen Jahren. Erstmals hat mehr als die Hälfte der Befragten mit 2003 das schlimmste Geschäftsjahr im Zeitraum 2000 bis 2005 als bereits hinter sich liegend eingeschätzt.

Die Konsolidierung innerhalb der Branche soll den Managern zufolge fortschreiten - vor allem in Asien, aber auch in Europa und Nordamerika. Als wesentliche Gründe werden Kostendruck und mangelnde Profitabilität, aber auch der Zugang zu neuen Märkten genannt.

Allerdings scheinen die Unternehmen ihre Lust an strategischen Allianzen verloren zu haben. Waren 2002 noch 72 Prozent der befragten Vorstände und Geschäftsführer der Meinung, strategische Allianzen seien wichtiger als Fusionen und Akquisitionen, sind es inzwischen nur noch 55 Prozent.

Wichtigste Kaufkriterien für den Kunden sind nach Einschätzung der Befragten in den kommenden fünf Jahren Qualität (90 Prozent) und Sicherheit (87 Prozent). Platz drei teilen sich Preis und Benzinverbrauch mit jeweils 78 Prozent der Nennungen. Bemerkenswert: Im Vorjahr war der Benzinverbrauch nur von 58 Prozent der Befragten als besonders wichtig eingeschätzt worden. Nur US-Manager haben die Bedeutung dieses Punktes noch nicht erkannt.