Im Mai 2003 wurde bekannt, daß der ADAC den Einstieg ins Finanzierungsgeschäft plant mit dem Angebot spezieller Finanzprodukte, Autokredite oder der Finanzierung von Führerscheinprüfungen. Auch Leasing wurde ins Visier genommen. Nun berichtete die FAZ am 9. Dezember, daß sich ein Kooperationspartner für den ADAC bei diesem Vorhaben gefunden hat: die Volkswagen Bank in Braunschweig.

Laut FAZ konnte der ADAC aus einer zweistelligen Bewerberliste den geeigneten Partner auswählen. Bedingungen dafür waren anscheinend ein günstiges Zinsangebot für die ADAC-Mitglieder, das noch unter dem Marktzins liegen soll, und eine Provision für den ADAC auf Basis der Verkaufszahlen.

Zwar schweigen beide Kooperationspartner noch beharrlich über den Deal, aber die Verträge sollen angeblich noch bis Jahresende unterschrieben sein, damit der ADAC im ersten Halbjahr 2004 mit seinem Finanzierungsangebot für Neu- und Gebrauchtwagen an den Markt gehen kann. Der ADAC-Sprecher Hemmschik sieht dabei vorrangig das Potenzial in der Gebrauchtwagenfinanzierung, da man hier in erster Linie mit der Hausbank des Autokäufers konkurriere. Bei Neuwagenfinanzierungen tummeln sich dagegen sehr viel mehr Anbieter und schaffen einen harten Wettbewerb. Nach seinen Aussagen mache sich der ADAC keine Illusionen darüber, daß man mit einem Schlag den Markt aufmischen könne.

Der ADAC sieht sich mit der Bündelung der Finanzdienstleistungsprodukte der Bank und eigener Leistungen in der Lage, sich von der Konkurrenz abzuheben. Für die Volkswagen Bank bedeutet es die Erschließung neuer Marktpotenziale, indem sie den Zugang zu Fahrern konzernfremder Marken bekommt, bei denen der erste Einstieg in eine Kundenbeziehung oftmals erst durch eine Gebrauchtwagenfinanzierung geschaffen wird.