2004 wird das Jahr der Banken-Fusionen   
04/12/2003 11:22

Eine aktuelle Studie der Rating-Agentur Fitch prognostiziert für das Jahr 2004 eine Vielzahl von Banken-Fusionen in Europa.

Nach Einschätzung der Analysten zeige vor allem der deutsche und italienische Finanzsektor hierfür deutliche Merkmale auf: „Mit den so gut wie abgeschlossenen Restrukturierungen, einer komfortablen Kapitalausstattung und der Aussicht eines positiven Konjunkturumfelds glaubt Fitch, dass es Potenzial für eine weitere Konsolidierung gibt, besonders im deutschen und italienischen Bankensektor.“
Wie das Handelsblatt berichtete, werde es laut Fitch-Studie in den anderen europäischen Ländern primär zu Übernahmen von Nischenanbietern durch die etablierten Großbanken kommen.
In Hinblick auf die 20 größten Geldinstitute Europas belegen die Ergebnisse der Studie erfreuliche Rating-Verbesserungen, die in den nächsten Monaten jedoch keinen signifikanten Aufwärtstrend bei den Bonitätsbewertungen bedeuteten: „Es ist eher wahrscheinlich, dass die meisten Ratings 2004 unverändert bleiben, zumal 18 der 20 größten europäischen Banken einen stabilen Ausblick haben.“
Hinsichtlich der Profitabilität europäischer Großbanken stellt Fitch den britischen Instituten mit einer durchschnittlichen Netto-Eigenkapitalverzinsung von 17 Prozent im ersten Halbjahr 2003 die Bestnote aus. Das Schlusslicht der Bewertungsskala bilden die drei deutschen Großbanken Deutsche Bank, HypoVereinsbank und Commerzbank.
Erst kürzlich wurden Stimmen laut, Finanzminister Eichel dränge die vier großen Geschäftsbanken Deutsche Bank, HypoVereinsbank, Dresdner Bank und Commerzbank zu Fusionsplänen, um eine Übernahme aus dem Ausland zu verhindern. Große ausländische Institute wie die Royal Bank of Scotland, BNP Paribas und Crédit Suisse haben bereits Interesse angemeldet.

Gelesen in:
Banktip-Newsletter vom 3. Dezember 2003